Modul 2D Schulze

Description

Flashcards on Modul 2D Schulze, created by Anni T-Pünktchen on 10/08/2014.
Anni T-Pünktchen
Flashcards by Anni T-Pünktchen, updated more than 1 year ago
Anni T-Pünktchen
Created by Anni T-Pünktchen almost 10 years ago
79
5

Resource summary

Question Answer
Was ist nach G. Schulze der zentrale gemeinsame Nenner der Lebensauffassung in unserer Gesellschaft? = die Gestaltungsidee eines schönen, interessanten, subjektiv als lohnend empfundenen Lebens
Welche beiden Entwicklungen führen zur Herausbildung der Erlebnisgesellschaft? - Anhebung des Lebensstandards seit Mitte der 60er ist die strukturelle Basis für die Erlebnisgesellschaft -> darauf bauen zwei miteinander verzahnte Entwicklungen auf 1. Veränderung des Alltagslebens des Subjekts: - steigendes Einkommen - Reduzierung der Arbeitszeit durch Technisierung 2. Veränderung des Situation: - Vervielfachung von Angeboten an Waren und Dienstleistungen -> Schulze erfasst den sozialen Wandel als Veränderung des Verhältnisses von Subjekt und Situation, die im Wechselverhältnis zueinander stehen -> die Situation schränkt nicht mehr ein, sondern bietet Optionen -> das Handeln wurde entgrenzt
Warum tritt nach Schulze unter den Bedingungen der Entgrenzung des Handelns die subjektiven Intentionen der Individuen stark in den Vordergrund? - ein Mensch, der zwischen einer Vielzahl von Optionen wählen kann, tut dies auf Grundlage seiner individuellen Erfahrungen und Vorlieben -> damit haben "vergangene" Situationen dennoch eingrenzende Wirkung auf die aktuelle Handlungspraxis
Warum kommt es nach Schulze zu einer Verschiebung von einer außengesteuerten zu einer innengesteuerten Orientierung? - in Nachkriegszeit bis in die 60er Jahre war der Fokus der Akteure auf die Situation gerichtet = außenorientiert -> Arbeit zur materiellen Absicherung -> Konsumentscheidungen nach Gebrauchswert und Qualität - mit der Ausweitung der Angebote wurde diese Orientierung zum Problem - durch Steigerung des Wohlstandsniveaus und durch die Perfektionierung im Hinblick auf Qualität und Funktionalität verloren die 3 Kategorien Nutzen, Qualität und Reichtum ihre orientierende Funktion -> diese Orientierungslosigkeit führt zu einer Wende im Denken -> innenorientierte Motive treten in den Vordergrund -> der Erlebnischarakter von Produkten wird zum zentralen Gesichtspunkt für die Konsumentscheidung
Wodurch ist der Erlebnismarkt gekennzeichnet, d.h. welche Ziele verfolgen Konsumenten und Produzenten? - Erlebnismarkt = gesellschaftlicher Ort, an dem Erlebnisnachfrage und Erlebnisangebot aufeinander treffen - er umfasst wirtschaftliche, kulturelle und massenmediale Erlebnisangebote - Konsumenten erhoffen sich psychophysische Effekte - Produzenten wollen ihre Produkte verkaufen = ökonomisches Interesse -> Erlebnismarkt = Schnittstelle innenorientierter und außenorientierter Rationalitätstypen - Erlebnismarkt hat Eigendynamik - Erlebnismarkt hat eine vereinheitlichende und integrierende Funktion
Worauf gründet innerhalb der Erlebnisgesellschaft, im Gegensatz zu traditionellen Gesellschaft, die Zugehörigkeit zu gesellschaftlichen Großgruppen? - gründet auf persönlichem Stil und dem Konsumieren spezifischer Erlebnisangebote und nicht mehr auf Ressourcenausstattung - ergibt sich aus sozialen Milieus und nicht aus Lebenslagen -> Sozialstruktur ist also eng mit Erlebnismarkt verknüpft
Wie definiert Schulze den Begriff des "sozialen Milieus"? = gemeinsame Denk- und Handlungsmuster - soziale Milieus zeichnen sich durch 4 typische Existenzformen und erhöhte Binnenkommunikation aus - 4 Zeichen zur Feststellung von Ähnlichkeiten bzw. Unähnlichkeit des Gegenübers: 1. der persönliche Stil 2. das Alter (Generationszugehörigkeit und Stadium der Subjektivitätsentwicklung) 3. Bildung 4. Situationsmanagement -> diese Zeichenbündel lassen sich bestimmten Erlebnisroutinen zuordnen = alltagsästhetische Schemata
Welche alltagsästhetischen Schemata unterscheidet Schulze? - alltagsästhetische Schemata: 1. Hochkulturschema 2. Trivialschema 3. Spannungsschema - Milieuzugehörigkeit und damit die soziale Position von Akteuren lässt sich anhand von Nähe und Distanz zu diesen drei Schemata ermitteln
Welche Unsicherheiten birgt die Erlebnisgesellschaft? - Risiko der Unsicherheit (richtige Entscheidungen zu treffen) - Risiko der Enttäuschung (Erlebnis war nicht wie erhofft) - Orientierungsproblem (Was will ich?) - Unfähigkeit, sich auf nichtveränderbare strukturelle Gegebenheiten und begrenzende Situationen einzulassen (Nichtakzeptanz des Alterns) - Instabilität erlebnisgesellschaftlicher Strukturen
Welche sozialen Milieus leitet Schulze aus den Alltagsschemata ab? 5 verschiedene soziale Milieus: 1. Niveaumilieu: -Nähe zum Hochkulturschema, Distanz zu den anderen - lesen Belletristik, hören klassische Musik, gehen ins Theater 2. Harmoniemilieu: -Nähe zum Trivialschema, Distanz zu den anderen - lesen Regenbogenpresse, hören Unterhaltungsmusik, schauen Gameshows im TV 3. Integrationsmilieu: -Nähe zum Hochkultur- und Trivialschema = Kombination von Stilelementen anderer Milieus 4. Selbstverwirklichungsmilieu: -Nähe zum Hochkultur- und Spannungsschema - es vermischen sich Ruhe und Action, Lebensphilosophie ist einerseits die Perfektion und andererseits der Narzissmus 5. Unterhaltungsmilieu: -Nähe zum Spannungsschema, Distanz zu den anderen - auf der Suche nach Action
Show full summary Hide full summary

Similar

Blood Brothers (Characters)
nuhaheza
The Geography Of Earthquakes
eimearkelly3
Key Paintings
Julia Lee
GRE Word of the Day
SAT Prep Group
My SMART School Year Goals for 2015
Stephen Lang
B3- Science. Cells, Genes and Enzymes.
MissChurro
AQA Biology B2 Unit 2.1 - Cells Tissues and Organs
BeccaElaine
The Five Minute Lesson Plan Template
tom.roche_
C1 Quiz
Leah Firmstone
AN ECONOMIC OVERVIEW OF IRELAND AND THE WORLD 2015/16
John O'Driscoll
Writing successful GCSE English essays
Sarah Holmes