Übergänge
= zeitlich begrenzte Lebensabschnitte, in denen markante Veränderungen geschehen, und Phasen beschleunigten Lernens. (vgl. BEP, S. 85)
Transitionen
aus Familienentwicklungspsychologie;
ersetzt den alltagssprachlichen Begriff "Übergänge" durch den theoretisch fundierten Fachbegriff "Transitionen"
= komplexe Veränderungsprozesse, die der Einzelne in der Auseinandersetzung mit seiner sozialen Umwelt durchläuft. Es sind Lebensphasen, die von hohen Anforderungen, Veränderungen der Lebensumwelten und einer Änderung der Identität geprägt sind und mit einer Häufung von Belastungsfaktoren einhergehen. (vgl. BEP, S. 85)
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Transitionsansatz
im Fokus:
- Herausforderung und damit motivierende Seite von Anforderungen
- Lernprozesse und Kompetenzgewinn
- Entwicklung über die Lebensspanne hinweg
bei Kindern ebenso wie bei Erwachsenen
Caption: : Übergänge als sehr komplexe, eng miteinander verwobene Wandlungsprozesse, die den Einzelnen, seine soziale Beziehungen und seine Lebensumwelt gleichermaßen betreffen.
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Entwicklungsaufgaben in drei Ebenen
Individueller Ebene
Veränderungen des Selbstbildes, der Identität
Bewältigung starker Gefühle
zwischenmenschlicher Bereich
Aufnahme neuer Beziehungen
Veränderung bzw. Verlust bestehender Beziehungen
Rollenzuwachs
Bereich der Lebensumwelt
Pendeln zwischen zwei unterschiedlichen Lebensbereichen
Erlernen der Regeln und Normen des jeweiligen Umfeldes
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Bewältigung von Übergänge
Jedes Kind bewältigt Übergang in seinem Tempo!
Je nach Temperament, verfügbaren Ressourcen und bisherigen Erfahrungen erlebt das Kind die erste Zeit als mehr oder weniger stressreich und belastend; starke Gefühle sind immer dabei. (BEP, S. 86)
Übergangserleben
= ab Abnahme ein prozesshaftes Geschehen, das Orientierung in den ersten Tagen, Eingliederungsbemühungen in den ersten Wochen und Eingewöhnung in den ersten Monaten umfasst.
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Gelungener Übergang
ERFOLGREICHER ÜBERGANG:
Wenn länger anhaltende Probleme ausbleiben,
Kinder ihr Wohlbefinden zum Ausdruck bringen,
sozialen Anschluss gefunden haben und
die Bildungsanregungen der neuen Umgebung aktiv für sich nutzen.
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ca. 80% der Kinder bewältigen Übergänge erfolgreich
Aufgabe: Chance für mehr Lernerfolg und aktive Bewältigung nutzen, um auch jene Kompetenzen zu erwerben
PROBLEME BEI ÜBERGANG:
Probleme können von Kindern nicht alleine bewältigt werden.
Anforderung und Belastung übersteigen ihre Bewältigungsmöglichkeiten.
Diese Kinder zeigen auch nach mehrere Monate nach der Aufnahme Verhaltensweisen, die im Zusammenhang mit der Eingewöhnung stehen können.
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ca. 20% der Kinder haben Probleme bei der Bewältigung von Übergängen
Aufgabe: Diese Kinder möglichst schnell identifizieren und eine intensive Kooperation mit den Eltern suchen.
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Am Übergang beteiligte Systeme
Kind - Eltern - Einrichtung
Aufgabe Kind + Eltern: Bewältigung des jeweiligen Übergangs (+ bei Eltern: Unterstützung des Kindes bei Übergang)
Aufgabe pädagogische Fach-/Lehrkräfte: Kinder und Eltern begleiten und moderieren - bewältigen selbst keinen Übergang.
Verantwortung für das Gelingen der Übergänge der Kinder tragen die Erwachsenen!
Ziele sind für das Kind, für die Eltern und für die beteiligten Bildungseinrichtungen zu formulieren.
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Prozess der Übergangsbewätigung
Ist von allen Beteiligten gemeinsam zu gestalten
Zielerreichung nicht durch Aufgabenteilung möglich
zentrale Rolle spielen:
Verständigung über Bedeutung des Übergangs, Beitragsleistung für Übergangsbewältigung
Austausch
Kommunikation und Beteiligung aller erziehungsverantwortlichen Personen und des Kindes
Kooperationskultur (Ko-Konstruktion)
- professionelle Unterstützung zielt auf Stärkung der Kinder und Eltern ab
- Entwicklung und Einführung eines Transitionsprogrammes, an dem alle mitwirken.
Festlegung von Zielen
Verständigung über Herausforderungen, Bewältigungs- und Anpassungsprozesse
Schriftliche Planung
Strategieentwicklung
Evaluierung (z. B. über Zielerreichung, Aufdecken von Mängeln)
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Ziele erfolgreicher Übergangsbewältigung
Ziele erfolgreicher Übergangsbewältigung
Individuum:
starke Emotionen bewältigen können
neue Kompetenzen erwerben
Identität durch neuen Status verändern
Beziehung:
Veränderung bzw. Verlust bestehender Beziehungen verarbeiten
neue Beziehungen aufnehmen
Rollen verändern können
Umfeld:
Vertraute und neue Lebensumwelten, zwischen denen sie pendeln, in Einklang bringen
sich mit den Unterschieden der Lebensräume auseinander setzen
ggf. weitere Übergänge zugleich bewältigen können (z. B. Trennung der Eltern, Wiedereintritt der Mutter in das Erwerbsleben, Geburt eines Geschwisters)
Für das KIND sowie dessen ELTERN