Question | Answer |
Ausbruch des Kindes aus der undifferenzierten, symbiotischen Mutter-Kind Einheit (Mahler) | Separation und Individuation |
Was ist Bindung nach Bowlby? | Die emotionale Basis. Kein Fixum ein Kontinuum, welches sich durch emotionale Erfahrungen in neuen Beziehungen zeitlebens in verschiedene Richtungen verändert. |
Phasen der gesunden Individuation nach Mahler. | Entwicklungsmodell 2.1 Autistische Phase (Geburt bis 4-6 Wochen) 2.2 Symbiotische Phase (2. -5./6. Monat) 2.3 Loslösungs- und Individuationsphase (Differenzierungsphase 5.–12. Monat) 2.4 Differenzierung des Körperschemas 2.5 Übungsphase (11.-18. Monat) 2.6 Wiederannäherungsphase (18.-24. Monat) 2.7 Festigung der Individualität und Anfänge einer emotionalen Objektkonstanz (24.-36. Monat) |
Strukturmodell Freud |
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Allgemeines Modell einer konflikthaften Psychodynamik | auslösende Situation (Versuchungs-/ Versagenssituation) -> Reaktualisierung (eines infantilen Konfliktes)-> Abwehr (Kompromissbildung)-> Symptom (Angstreduktion durch Kompromissbildung) |
3 Modelle der Symptomentstehung | 1. Konfliktmodell (missglückter Lösungsversuch eines innerpsych. Konfliktes 2. Defizitmodell (strukturelles Entwicklungsdefizit) 3. Traumamodell (Folge der Einwirkung eines traumatischen Geschehens) |
Strukturelle Pathologie | zeigt sich i. d. R. in Form von Regulationsstörungen im Außen. Nach der Strukturpathologie führt das Defizit an förderlichen Beziehungserfahrungen in der Kindheit zu einem Mangel an inneren Objekten, die beruhigen, anerkennen und steuern. Strukturen der Selbstregualtion (Ich- Strukturen) sind defizitär und die Person bleibt auf äußere Objekte angewiesen. Zerbricht eine bedeutsame Beziehung-> regressive Reaktion, Gefühl der Überflutung, Leere, Dissoziation, innere Spaltung-> Suchtmittel, selbstverletzendes Verhalten, dissoziale Verhaltensweisen. |
Ich-Funktionen | bewusste: Wahrnehmen, Erinnern, Denken, Lernen, Planen, Objekt- und Personenpermanenz. unbewusste: Abwehr, Frustationstoleranz, Affektdifferenzierung |
Strukturelle Störung | notwendige Integrations und Differenzierungsschritte bezüglich wichtiger Ich- Funktionen sind im Laufe der Entwicklung nicht erfolgt |
Informationsquellen des Psychoanalytisches Erstinterview nach Argelander | 1. objektive Informationen 2.subjektive Informationen 3. szenische/situative Informationen |
Achsen OPD System | Achse I – Krankheitserleben und Behandlungsvoraussetzungen Achse II – Beziehung Achse III – Konflikt Achse IV – Struktur Achse V – Psychische und psychosomatische Störungen |
Menchanismus der Selbstregulation nach Winnicott 1984 | Übergangsobjekte als Stellvertreter abwesender Personen |
das Unbewusste | Vorgänge der Psyche, die auch bei willentlicher Anstrengung nicht wahrgenommen werden. Beinhaltet verdrängte Erfahrungen wie kindliche Triebwünsche und Traumata.. Zeigen sich u.U. bei verringerter Kontrolle bspw. Träume, Fantasie, psych. Erkrankungen. Freud: persönliches Unbewusste, Jung: kollektives Unbewusste |
Topografisches Modell | Bewusstes: empfängt iNformationen aus der Außenwelt, Inhalte sind verbalisiert Vorbewusste: Inhalte des Vorbewusstseins können mit Anstrengung ins Bewusstsein geholt werden: Zensur, Anpassung der Triebwünsche Unbewusste: Verwahrungsort für verdrängte Inhalt, dem Bewusstsein nicht zugänglich, aber beeinflusst das Verhalten |
Vertreter der Ich - Psychologie als Modifikation der klassischen Analyse | Horney, Anna Freud, Erikson, Rapaport, Hartmann |
Ansatz der Ich- Psychologie | Im Verlauf der Entwicklung wird der andere zunehmend als Bestandteil der eigenen Person wahrgenommen (Selbst-Objekt-Differenzierung). Dem Ich wird mehr Autonomie zugesprochen. Befriedigung des Ich unabhängug vom Es möglich: "Das Individuum ist soviel Ich wie ES." Relevanz der Abwehrmechanismen. |
Schubmodell Freud | Motivation als Streben aus einem Mangelzustand. Lebens (Sexualität, Nahrungsaufnahme) -und Todestrieb (Schlafmangel, Genuss von Drogen, übermäßiger Konsum von Nahrung) als Antagonisten der Motivation und damit handlungsbestimmend |
Kohut -Selbstpsychologie- | Die psychische Entwicklung vom fragmentierten Selbst (Autoerotismus) zum kohärenten Selbst (gesunder Narzissmus) hängt von der Entwicklung der Selbstobjekte (innerseelische Strukturierung, Differenzierung) ab. |
Kohut- Welche drei Selbstobjektbedürfnisse sollten befriedigt werden? | 1. Bedürfnis nach Spiegelung- einfühlsame Reaktion= Entwicklung von Selbstwert, Selbstrespekt und Selbstbehauptung. 2. Bedürfnis nach Idealisierung- Erfahrung der beschützenden Reaktion eines Objektes= Entwicklung Selbstberuhigung 3. Bedürfnis nach Gleichheit und Zugehörigkeit- Erfahrung der gemeinsamen Aktivität = Entwicklung von Gemeinschaftsgefühl und Stolz |
Was sind Objekte in der Objektbeziehungstheorie? | reagierender Partner, eine Person, die auf die Äußerungen des Subjekts eingeht, gefühlsbetont; damit nicht primär, wie in der orthodoxen PA, eine Person oder ein Gegenstand, der eine Triebregung aufheben kann |
Vertreter der Objektbeziehungstheorie | Melanie Klein, Balint, Winicott, Fairbairn, Sullivan, Klein, Kernberg, Erikson |
Idee der Objektbeziehungstheorie | Frühe Beziehungserfahrungen bestimmen die Ausformung verinnerlichter Vorstellungsbilder des Selbst, der Objekte und interpersonalen Kontakte. Frühe Beziehungen sind das Modell für Bindungsmuster. |
äußere Belastung wird durch das subjektive Erleben negativ bewertet/empfunden, geht mit Realangst einher | interpersoneller/äußerer Konflikt |
ursprüngliche Bedürfnisse stehen den Interessen der Außenweltobjekten entgegen, Konflikt zwischen Ich und Überich | Gewissenskonflikt, verinnerlichter Konflikt |
pathogener Konflikt | Es haben sich Hemmung und Blockierung zum Zweck der Abwehr gebildet. Konflikt ist unbewusst und subjektiv nicht lösbar. |
Reaktualisierung unbewusster Konflikte | Zentrale Wünsche stammen aus lebensgeschichtlich früheren Phasen und sind die Folge unzureichender Beziehungserfahrungen. Impulse sind vital, körperlich und bedrohlich intensiv, drängen auf Wiederholung und können durch passende Situationen reaktiviert werden. Das Individuum erlebt die Situation wie ein Kind, das erklärt die unangemessenen Reaktionen. |
Erkläre den primären Krankheitsgewinn. | Entlastung des Patienten durch Kompromissbildung in Form des Symptoms. Innerer Konflikt wird vom Bewusstsein ferngehalten- Angstreduktion. |
Erkläre den sekundären Krankheitsgewinn. | Vergünstigungen für den Patienten aufgrund der Krankheit. |
Nenne Symptomneurosen- wiederholende Verhaltensmuster, die auf infantile, unbewusste, ungelöste Triebkonflikte hinweisen. | - depressive Neurose -Zwangsneurose -Angstneurose - hysterische Neurose (Konversionsneurose) -hypochondrische Neurose |
Nenne Charakterneurosen. | Störung der Persönlichkeit, weniger eine bestimmte Symptomatik - schizoide Struktur (Überindividualisierung, Misstrauen, Überempfindlichkeit) - depressive Struktur (Anklammerung, Angst vor Selbstständigkeit) - zwanghafte Struktur (Perfektionismus, Rechthaberei, Schuldgefühle) - histrionische Struktur (übersteigertes Geltungsbedürfnis, Beeinflussbarkeit, Planlosigkeit) |
Melanie Klein, Entwicklung des Kleinkindes | Mit dem Begriff “paranoid-schizoide Position” beschreibt Melanie Klein den seelischen Zustand des Kindes in den ersten sechs Lebensmonaten. Nach ihrer Theorie erlebt das Kind die Mutter einmal als “böse” und einmal als “gute Mutter”, ohne die beiden Teile zusammenführen zu können. Nach den ersten sechs Monaten erkennt das Kind die Mutter als ganze Person – mit ihren guten und schlechten Seiten. Das Kind erlebt sich nach dieser Theorie erstmals als getrennt von der Mutter – es ist in der “depressiven Position”. Es ist traurig über die Trennung und besorgt um die Mutter, von der es abhängt. |
Persönlichkeitsstruktur | entspricht dem Charakter depressiv zwanghaft phobisch hysterisch. Beim strukturell gestörten Individuum ist die Struktur geschwächt. Es reagiert überstark, chaotisch, fühlt sich überflutet. |
Güte der Ich-Struktur nach Kernberg (1970) | höhere Strukturebene: hysterischer Charakter, Zwangscharakter, depressiv-masochistischer Charakter. mittlerer Strukturcharakter: orale Typen, sadomasochistische Persönlichkeiten, narzistische Persönlichkeiten,“Patienten mit stabilem, ausgeprägtem, sexuell abweichendem Verhalten. niedere Strukturebene: infantile Persönlichkeiten, präpsychotische Persönlichkeiten d.h. die hypomanische, schizoide und paranoide Persönlichkeiten, Als- ob -Charakter, antisoziale Persönlichkeit, chaotischen, triebhaften Charakterstörungen, Patienten, die multiple sexuelle Abweichungen (oder eine Kombination von sexueller Abweichung und Drogenabhängigkeit oder Alkoholismus. Nach Überarbeitung: Borderline-Störungen oder “psychotischen Charakteren” zugeordnet werden (Frosch, 1964), oder die eine “Borderline-Persönlichkeitsstruktur” haben” (Kernberg 1975) |
Nenne Ich- Funktionsdefizite. | Defizite bei der Realitätsprüfung, bei der Unterscheidung zwischen Innen und Außen, Impuls- Frustrationkontrolle, Angsttoleranz, Sublimationsfähigkeit, Differenzierung zwischen Emotionen, Versagen der reiferen Abwehrmechanismen |
Ursache der struktrurellen Störung | 1. defizitäre Entwicklung aufgrund ungünstiger Umstände- Verlust, Erkrankung, unzureichende Betreuung 2. regressive Entdifferenzierung, mangelnde Stabilität in belastenden Situationen |
ungerichtetes Zuhören (open-ended listening) | gleichschwebende Aufmerksamkeit Ziel: Unvoreingenommenheit, die sensibel ist für den speziellen Inhalt, bei einem speziellen Patienten, in einer speziellen Stunde, aus der Sicht eines potentiell einmaligen Angebots. Die Aufgabe des analytischen Zuhörens besteht in der Spannung zwischen der Kenntnis der seelischen Abläufe und absichtsloser Unwissenheit darüber, wie eine bestimmte Stunde bei einem bestimmten Patienten am besten verstanden werden kann. |
Delegationskonflikt | psychodynamische Familientherapie ( Stierlin 1970) Konflikt, der aus der unbewussten Weitergabe von unbefriedigten Bedürfnissen un d Wünschen eines Elternteils in Form eines Auftrags an das heranwachsende Kind entsteht |
Interventionen in der Psychoanalyse | Instruktionen (über das analytische Verfahren) Deutungen (unbewusst produzierten Materials) Konfrontationen (Patient wird auf sein Verhalten aufmerksam gemacht) Klärungen (durch Fragen wird das Thema herausgearbeitet) Durcharbeiten (Zusammenhang herstellen, Veränderung anbahnen) Rekonstruktion (Lücken füllen) |
Entstehung des manifesten Trauminhalts | durch Verschiebung (ein Element wird durch ein anderes, meist neutrales- ersetzt) und Verdichtung (ein Element bildet oft mehrere latente Gedanken ab) -unlogische und bildhafte Zusammenführung |
Gibt es allgemeingültige Deutungen von Traummaterial? | Es gibt einen Symbolkatalog von Freud, allerdings ist dieser nicht allgemeingültig. Patient und Therapeut arbeiten gemeinsam an einer Offenlegung und rekonstruieren die Dynamik der kindlichen Konflikte. |
Funktion des Widerstandes | Widerstand in der Therapie hat den Zweck das Bewusstwerden verdrängter Konflikte zu vermeiden. Widerstandsynamik zeigt das charkteristische Muster, welches die allgemeine Abwehrorganisation des Patienten kennzeichnet. Somit kann die Form des Widerstandes Aufschlüsse über den der Neurose zugrunde liegenden Konflikt und seinem verdrängten Inhalt geben. |
Übertragung | -der stärkste Widerstand- Gefühle des Patienten dem Analytiker gegenüber, die nicht in der realen Situation begründet sind, sondern von früheren Beziehunge stammen und nun belebt werden. (Diskussion) |
Ausagieren verdrängter Konflikte... | sind im Rahmen der Übertragung erwünscht und hilfreich. Der Patient agiert ein Stück Lebensgeschiche aus, zu dem er sonst schwer Zugang hätte. Agieren statt Erinnern ist ansonsten unerwünscht- Wiederholungszwang. |
Gegenübertragung | nichtneurotische Reaktion des Analytikers auf die Übertragung des Patienten, somit komplementär. Therapeut greift die Gefühle auf, mit denen er auf die Übertragung reagiert. Diese können nun analysiert und genutzt werden. |
Gegenübertragung als therapeutisches Instrument | Ferenczi erkannte die "störenden Gefühle", wie Wut, Langeweile, Desinteresse, Mitleid als wichtiges Instrument in der Therapeut/Patient Beziehung an. |
analytische Haltung | grundsätzliche Passivität-wohlwollende Zugewandtheit- gleich bleibende Aufmerksamkeit (Diskussion) |
therapeutischen Ich-Spaltung | Das heißt, dass sich das Ich in einen beobachtenden und einen erlebenden Teil spalten soll. Der beobachtende Teil dient der distanzierten Analyse von Sachverhalten, der erlebende der mitmenschlichen Anteilnahme- eine der Voraussetzungen für das Gelingen der Analyse |
bezogene Individuation | Gleichgewicht zwischen Individualisierung und Bezogenheit auf die soziale Umwelt. Über- bzw. Unterindividuation (Verbindung zu gering/zu stark). |
unverarbeitete Verlusterlebnisse lebensgeschichtlicher Schwellensituationen können zu einem.. | abgewehrten Trauerprozess führen. Mögliche Folgen: Entwicklungshemmung, Parentifizierung, Wiederholung destruktiver Familienmuster, Schuldgefühle. |
Bsp. Familienmythen | Verzerrte Darstellung von Familiengeschichten. Harmonie-, Entschuldigungs-, Wiedergutmachungs-, Rettungsmythen- entweder Erhöhung Wir- Gefühl oder Entwicklungsblockade |
Themen bspw. bei der Kollusion 1. narzisstisch 2. oral 3. anal 4. phallisch | 1. Abhängigkeit und Selbstständigkeit 2. Fürsorge und Verantwortung 3. Kontrolle und Hingabe 4. Unterordnung und Macht |
Grundregel bei der Familientherapie | Familienmitglieder sollen über alles sprechen. Wichtig Allparteilichkeit, oft gewährleistet durch Therapeutenteams. |
charakter- vs. symptomneurotische Familie | paranoide Festungsfamilie, hysterische Theaterfamilie, angstneurotische Sanatoriumsfamilie vs. ein Familienmitglied gilt als Symptomträger |
Wiedererleben einer früheren Emotion und die Lösung der emotionalen Spannung "Abreaktion des eingeklemmten Affekts" | Katharsis |
Holding | nach Winnicott. Therapeut übernimmt eine mütterlich.haltende Funktion, versucht förderliche Umgebung und Schutz zu schaffen |
Psychoanalytische Grundregel | Alles was ins Bewusstsein steigt wird geäußert, auch wenn es bedeutungslos erscheint oder peinlich ist. |
ubiquitäres Phänomen | Übertragung- findet sich sobald Menschen miteinander kommunizieren |
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