Created by Alexandra Hilken
16 days ago
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Question | Answer |
Prävalenz | - ca. 20% der Geburten werden eingeleitet, davon 50% bei TÜ |
maternale Einleitungsindikationen | - SIH/ milde Präeklampsie: ab 37+0 SSW (reduziert maternale Morbidität, Sectiorate und kindliches Outcome bleiben gleich) - Diabetes mellitus, Gestationsdiabetes - Rhesusinkompatibilität - Herz-/Leber-/Nierenerkrankungen - bei elektiver Wunscheinleitung bei unreifem Befund: erhöhte Rate operativer Entbindungen - Kriterien für erfolgreiche Wunscheinleitung: > 39 + 0 SSW, Multiparität, reife Zervix |
fetale Einleitungsindikationen | - TÜ - vorzeitiger Blasensprung > 34 + 0 SSW, wenn nicht innerhalb von 24h Wehen auftreten - fetale Wachstumsretardierung (ab 37 + 0 SSW zu diskutieren) - fetale Makrosomie (Vorteil in Studien nicht belegt, Risiko für operative Entbindung erhöht, SG ist am Termin sehr ungenau) - Intrahepatische SS-Cholestase (ab 37 + 0 SSW zur Vermeidung IUFT, fetale Asphyxie) |
Absolute Kontraindikationen für die Geburtseinleitung | - vaginale Geburt nicht möglich: Plazenta praevia, vorzeitige Lösung, Querlage, Missverhältnis, Mehrlinge mit vorangehendem Kind in BEL oder QL, Nabelschnurvorliegen/-vorfall, Z.n. Sectio mit uterinem Längsschnitt, Z.n. Uterusruptur, Z.n. Cavumeröffnung bei Myomenukleation) - manifestes AIS - aktiver Herpes genitalis - Allergie gegen Prostaglandine - Z.n. Status asthmaticus in der Anamnese |
Relative Kontraindikationen zur Geburtseinleitung | - unkalkulierbares Zusatzrisiko: Multiparität, Makrosomie, Gemini, Beckenendlage, Z.n. Sectio mit transisthmischem Schnitt (es häufen sich Hinweise auf erhöhte Rate von Uterusrupturen bei Z.n. Sectio und PG, sehr zurückhaltend durchführen) - besonders erhöhtes Rupturrisiko bei unreifer Cervix und Intervall < 24 Monate |
Überwachung bei Geburtseinleitung | - kein ambulantes Setting - CTG 30 min vor Beginn, während/nach den Gaben und wenn Wehen beginnen |
Geburtseinleitung bei Z.n. Sectio | - kein Verfahren ist zugelassen, sehr strenge Indikationsstellung, spontaner Wehenbeginn ist am günstigsten - Aufklärung über off label use, Rupturrisiko, Re-Sectio als Alternative - Möglichkeit zur zügigen Re-Sectio - kontinuierliche Überwachung / CTG-Kontrollen ab Einsetzen der Wehen - niedrige Dosierung von Prostaglandin-Gel (1 mg) - kein Cytotec/Misoprostol - Kombination von PG und Oxytocin vermeiden - Vermeidung von Überstimulation - großzügige Indikation zur sekundären Sectio - möglichst vaginal-op. Entbindung vermeiden - kein Kristellern - PGE2-Vaginalinsert kontraindiziert |
Bishop-Score | - gibt den vaginalen Untersuchungsbefund/MM-Reife wider: - Länge der Portio: 2cm (0 Pkt) 1 cm (1 Pkt) 0,5 cm (2 Pkt) verstrichen (3 Pkt) - Konsistenz der Portio: derb (0 Pkt) mittel (1 Pkt) weich (2 Pkt) - Stand der Portio: sakral (0 Pkt) mediosakral (1 Pkt) zentral (1 Pkt) - MM-Weite: geschlossen (0 Pkt) 1 cm (1 Pkt) 2 cm (2 Pkt) 3 cm (3 Pkt) - Höhenstand VT: 2 cm über Interspinalebene (0 Pkt) 1 cm über Interspinalebene (1 Pkt) 1 cm unter Interspinalebene (0 Pkt) |
Voraussetzungen zum Prostaglandinpriming | - kein ambulanter Einsatz - Tokolytika griffbereit - Sectio jederzeit möglich - CTG-Kontrolle vor jeder einleitenden Maßnahme - bei Z.n. Sectio Aufklärung: spontanen Wehenbeginn abwarten, wenn keine eindeutige Sectioindikation besteht - Aufklärung über Uterusruptur, Re-Sectio anbieten |
Nebenwirkungen der Prostaglandineinleitung | - Erbrechen, Übelkeit, abdominelle Krämpfe - Diarrhoe - Blutdruckabfall, Tachykardie, Hypertonie - Bradykardie - Bronchokonstriktion - Fieber, Kopfschmerz, Benommenheit - Zittern - Überstimulation - Wärmegefühl der Vagina - Myokardischämie - Störung im Elektrolythaushalt |
Prostaglandin E2 Wirkstoff | Dinoproston |
Voraussetzungen für Einleitung mit Prostaglandin E2 | - keine Wehentätigkeit - stationäres Setting - Bishopscore < 8 - venöser Zugang |
Kontraindikationen für EInleitung mit Prostaglandin E2 | -Zustand nach Sectio/cavumeröffnender OP - Prostaglandinunverträglichkeit - Asthma bronchiale - Glaukom - schwerer Hypertonus - kardiovaskuläre Erkrankungen - zerebrale Krampfleiden - Thyreotoxikose - Colitis ulcerosa, Morbus Crohn - nicht gleichzeitig mit Oxy -> 6h warten! |
Prostaglandin E2 Nebenwirkungen | - gastrointestinal: Übelkeit, Erbrechen, Diarrhoe - Kopfschmerzen - Fieber - Hypotonie, Bradykardie - Druckerhöhung im Lungenkreislauf mit Gefahr des Lungenödems - hyperfrequente Wehen/Wehensturm (Tocolyse mit Partusisten) - Risiko für postpartale DIC ist ab 35J. erhöht |
Prepidil (PGE 2 intrazervikal 0,5 mg) Indikation und Procedere | - bei unreifer Cervix (Bishop < gleich 5) - im Bett einlegen, um Lageveränderung zu vermeiden - Bettruhe für 2 Stunden bis zur maximalen Wirkungsentfaltung - nach Applikation Dauer-CTG für 2 Stunden, dann diskontinuierlich - Wiederholung nach 8-12 h möglich Max. Dosis: 1,5 mg/d - frühestmögliche Oxy-Gabe: nach 6 Stunden |
PGE 2 - Gel (1 und 2 mg, Minprostin) Indikation und Procedere | - alternativ zu Prepidil und Minprostin-Vaginaltablette ab Bishopscore > gleich 4 - inital 1 mg, Tageshöchstdosis 3 mg - sollte Prepidil und Vaginaltabletten vorgezogen werden - bei Bishop-Score 3-4: besser wirksam als Prepidil, ab Bishopscore 5 gleich wirksam, aber weniger Nebenwirkungen - nach Applikation 1-2 Std. Dauer-CTG, dann diskontinuierlich - Wiederholung nach 6-8h, 1 mg oder 2 mg je nach Geburtsfortschritt - früheste Oxytocingabe nach 6h |
PGE 2 Tablette (3 mg Minprostin-Vaginaltablette) Indikation und Procedere | - bei wulstiger bis verstrichener Portio (Bishop Score > 5) - Applikation ins hintere Scheidengewölbe - unkalkulierbare Freisetzung des Wirkstoffs (manchmal erst nach Stunden) - schwer beherrschbare Überstimulation - CTG für 2 Std, dann diskontinuierlich - Oxy frühestens nach 6-8 h - Wiederholung nach 6 h (max. 2x tgl) |
Propess 10 mg Indikation und Procedere | - bzgl. des Bishopscores kein Limit - nur ab der 38. SSW, nicht bei vBS - Einlegen unter Verwendung von Gleitmittel - CTG für 30min, dann diskontinuierlich - Liegedauer 12-24h, bei voller Mobilität - maximal 10mg/d - Oxytocin nach 30min nach Entfernung möglich - KI: Z.n. Sectio/Myomenukleation Insert entfernen bei Wehentätigkeit, Blasensprung, path. CTG, Überstimulation, Nebenwirkungen |
Misodel (Misoprostol Vaginalinsert) Indikationen und Procedere | - Einleitung ab 36 + 0 SSW bei unreifer Cervix - zugelassen bei Blasensprung bis 48h vor Anwendung - intravaginal einführen und cervixnah um 90° drehen, ggf mit Gleitmittel, Rückholband kürzen, 30 min nach Einlage darf Patientin aufstehen - setzt ca. 7g/h über einen Zeitraum von 24 Stunden frei - schnelles An- und Abfluten, gut steuerbar Entfernen bei: zervixwirksamer WTK, > 3 Kontraktionen in 10 min, Kontraktion > 45 s Dauer, Anzeichen für fetale Komplikationen, 24h nach Einführen, Oxytocin 30min nach Entfernen möglich |
Misodel Kontraindikationen | - Verdacht oder Hinweis auf uterine Narben nach Uterus-/Cervixoperation - Uterusfehlbildung - andere KI für die Einleitung |
Priming mit oralem Prostaglandin (Misoprostol) | - gute Datenlage für unreife und reife Cervix - wahrscheinlich höhere Effektivität als andere zugelassene PGE2-Präparate, aber höheres Risiko für Überstimulation - schneller Anstieg der Konzentration, Peak nach 34min - Abfall der Konzentration nach 60-90min - keine vaginale Manipulation - keine Nebenwirkungen auf die Bronchien -> bei Asthma möglich |
Misoprostol Kontraindikationen | - Z.n. transmuralen Uterusoperationen - Z.n. Sectio - Mehrlinge - schwere PE oder Hellp-Syndrom |
Indikationen für Misoprostol oral zur Geburtseinleitung | - im 3. Trimenon - inital 25 µg, dann 50 µg (3x) in 4stdl. Abstand - Maximaldosis 175µg/d - auch intravaginal möglich, dann langsamer Wirkstoffanstieg (nur diese Applikationsform findet sich in der Leitlinie wieder, aber wohl leichte Überstimulationsrisiko-Erhöhung) - Oxytocin frühestens 4 h nach der letzten Gabe |
Indikationen zur Oxy-Einleitung | - reifer MM (Bishop-Score > 8) - langwieriges Priming aus kindlicher und maternaler Indikation nicht vertretbar - auch nach mehrfachem Priming kein ausreichender Effekt |
Procedere Oxy-EL | 6 IE Oxy in 500 ml Stero/G5 Beginn mit 10 ml/h, Steigerung um 10ml/h ca. alle 30 min, bis regelmäßige Wehentätigkeit erreicht ist - Maximal 60 ml/h |
Nebenwirkungen der Oxyeinleitung | - Überstimulation |
Ballonkatheter-Einleitung Procedere | - Einführen in die Cervix, max. 80 ml pro Ballon (intravaginal / intrauterin) - Zervixkompression führt zur Reifung durch Freisetzung von PG - max. 12-24h - randomisierte Studie: 12h Ballonkatheter ergibt bessere Ergebnisse als PGE2-Vaginalinserts |
Amniotomie Indikation | - ab MM von 3 cm konnte durch AT die Zahl der Cervixdystokien und Oxytocinbehandlungen gesenkt werden auf den Entbindungsmodus hat die frühe AT keinen Einfluss Ab Bishopscore > 8 - Kopf muss fest auf BE stehen - bei ballotierendem Kopf nur mit strenger Indikationsstellung und in Sectiobereitschaft -> cave Nabelschnurvorfall |
regelmäßiger Koitus um den Termin | - ca. 16 µg PG pro Koitus, dadurch Reduktion der Terminüberschreitung > 41 Wochen - Notwendigkeit der Einleitung wird reduziert - Schwangere sollen über die Möglichkeit informiert werden |
Eipollösung | ab der 38. SSW anbieten, alle 2 Tage möglich |
Rizinuscocktail | - zerstört Darmmucosa -> setzt PG frei off label use - obsolet - oft grünes FW |
mechanische Cervixreifung | - hygroskopischer Zervixdilatator (Dilapan) - auch bei Z.n. Sectio zugelassen |
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