Question | Answer |
V1: Philosophie als Grundlage | -Bis Ende 19. Jh beschäftigte sich Philosophie (Anthropologie) mit psychologischen Fragen -Aristoteles Schrift "über die Seele" (4.Jh v. Chr.): >Vitalseele (belebend, ernährend) >Animalseele (empfindend, fühlend) >Geistseele (denkend, wollend) -Überlegungen von Platon und Sokrates zur Funktionsweise des Geistes |
V1: Geschichte der Psychologie | "Die Psychologie besitzt eine lange Vergangenheit, aber nur eine kurze Geschichte." |
V1: Veränderte Sicht durch die Aufklärung | -René Descartes(17.jh): cogito ergo sum -menschlicher Körper = "Tier-Maschine" -Rationales Denken steht im Mittelpunkt des Erkenntnisgewinns -Nicht die Bibel allein sagt etwas über den Menschen aus |
Philosophische Theorien zum Erkenntnisgewinn: | -rationale Erkenntnistheorie: Descartes & Kant > "apriorische Vorbedingungen" -empirische Erkenntnistheorie: Locke > "leere Tafel" -hermeneutische Erkenntnistheorie: Dilthey: > "Ganzheitlichkeit, Subjektivität" |
V1: Veränderte Sicht durch die Evolutionsbiologie | Darwin: Mensch -> Naturwesen ergo -> Naturwissenschaftliche Vorgehensweise |
V1: Anfänge der "Psychologie" | -Ende des 19. Jahrhunderts: Entwicklung zu einer eigenen Fachdisziplin -1879: Gründung des ersten Labors für experimentelle Psychologie durch Wundt in Leipzig -Wettstreit der Schulen bis 1950 |
V1: Zeit des Nationalsozialismus (1) | -nach dem Krieg zunächst keine Auseinandersetzung mit der Rolle der Psychologie in der NS Zeit -z.T. sogar verbreitung von Halbwahrheiten "Psychologie hat unter den Nazis gelitten" >stimmt so nicht, Wahrheit ist komplexer -"vorauseilender Gehorsam" in der Deutschen Gesellschaft für Psychologie" (DGP) -Benachteiligung, Amtsenthebung und Deportation jüdischer Psychologen wurde in nicht-jüdischen Kreisen weder thematisiert noch verurteilt oder gar vereitelt -Von 15 Ordinarien der Psychologie wurden 6 aus rassistischen Gründen entlassen oder kamen durch Emigration ihrer Amtsenthebung zuvor >Darunter anerkannte Psychologen wie Stern, Wertheimer und Lewin -Verbot der Psychoanalyse als jüdische Wissenschaft -stattdessen Gründung des "Deutschen Instituts für psychologische Forschung und Psychotherapie" >Entwicklung "deutscher" Seelenheilkunde >Zusammenführung verschiedener tiefenpsychologischer Ansätze -Schaffung einiger hundert Stellen im Bereich der Wehrmacht >erstmals klares Berufsfeld für Psychologen -Einführung eines Diploms zur verbesserten Ausbildung von "Wehrmachtspsychologen" -... |
V1: Zeit des Nationalsozialismus (2) | ... -zum ersten Mal einheitliche Diplom-Prüfungsordnung -Einzelne Beispiele für eine Nutzung wissenschaftlicher Methoden zur Diskriminierung (Persönlichkeitstypen von Jeansch) -Nachweisliche Beteiligung von PsychologInnen an diagnostischen Untersuchungen im Rahmen der "Kindereuthanasie" |
V1: Behaviorismus | Psychologie = Wissenschaft vom Verhalten >naturwissenschaftlich, "objektiv", "radikal" >Reiz/Situation -> Reaktion/Verhalten >Radikaler Environmentalismus Vertreter: Watson, Pavlow Neobehaviorismus: erkennt innere Prozesse an, beschränkt sich aber durch beobachtetes Verhalten erhobene Daten |
V1: Kognitive Psychologie | "Kognitive Wende" der Mensch reagiert nicht nur auf Reize, sondern hat Pläne, die er verfolgt (Computerprogramm um Ziel (Sollwert) zu erreich) >Computer-Metapher >Psychologische Handlungstheorien >seit den 70ern dominanteste Richtung der Psychologie Vertreter: z.B: Ulich, Anderson |
V1: Kognitive Wende | Die Abkehr von der Modellvorstellung eines passiv reagierenden Menschen hin zu einem planenden, selsttätig handelnden und wahrnehmenden Individuum Umfasst nicht nur allgemeine Psychologie sonder alle Teilgebiete und Anwendungsbereiche |
V1: Tiefenpsychologie/Psychoanalyse | Bewusstes/Unbewusstes Neurosenlehre: ÜBER-ICH (Moralische Instanz) (Werte und Normen) ICH (Realität) (Kritischer Verstand, Triebverzicht o. -aufschub) (Reaktion ES (Bedürfnisse, Libido, Destrudo) |
V1: Humanistische Psychologie | -Mensch und Umwelt zwar autonome aber interdependente Entitäten -Eher eine Bewegung vieler kombinierter Anschauung von Psychologie -Ganzheitlichkeit "Ganzheitliche Betrachtung versucht Phänomene in ihrem Zusammenhang mit dem spezifischen Umfeld zu sehen" -Selbstverwirklichung >der Mensch strebt nach innerlicher und äußerlicher Freiheit -Hier und Jetzt >Wird in den Vordergrund gerückt, auf langwieriges interpretieren der Vergangenheit wird verzichtet -Kontakt >Individuelle Bewusstheit realisiert sich vor allem im Kontakt, in Begegnung mit anderen Menschen und der materiellen Welt >>> ! Das Ich ist ohne ein Du oder eine Es nicht denkbar ! VertreterInnen: Rogers, Cohn |
V1: "Arbeitsdefinition" | Psychologie = "wissenschaftliche Untersuchung des Verhaltens von Individuen und ihren mentalen Prozessen" |
V2: Biopsychosozialer Ansatz | Biologische Einflüsse (genetische Pädisposition, genetische Mutation, Gene die auf die Umwelt reagieren) Psychologische Einflüsse (erlernte Ängste und andere erlernte Erwartungen, emotionale Reaktionen, kognitive Verarbeitung und Wahrnehmungsinterpretation) und Soziokulturelle Einflüsse (Anwesenheit anderer, Erwartungen der Kultur; der Gesellschaft und der Familie, Einflüsse von Gleichaltrigen oder anderer Gruppe, Rollenmodelle) BESCHREIBEN; ERKLÄREN; VORHERSAGEN UND VERÄNDERN DAS VERHALTEN UND DIE MENTALEN PROZESSE EINES INDIVIDUUMS |
V2: Wissenschaftlicher Ansatz | Psychologie als empirische Wissenschaft -datengeleitet -Bottom-up-Prinzip -quantitativ oder qualitativ |
V2: Die 8 Psychologien mit denen ein Individuum zu tun haben kann | Sozialpsychologie: Interaktion mit andern Arbeitspsychologie: bei der Arbeit Pädagogische Psychologie: als Lehrende(r) Klinische Psychologie: bei Störungen Biologische Psychologie: Biologische Grundlagen Allgemeine Psychologie: Grundlegende Prinzipien Persönlichkeits Psychologie: Individuelle Unterschiede Entwicklungspsychologie: Veränderungen in der Lebensspanne |
V2: 4+1 Grundaspekte des psychischenn Systems | -Aussagen über Entwicklungsbedingungen -Aussagen über aktuelle innere Prozesse -Aussagen über die Person, über Dispositionen(Eigenschaften, Überdauernde Merkmale) -Aussagen über Situationsfaktoren -Aussagen über interpersonale Bezüge |
V2: Zuordnung der 4+1 Grundaspekte | 1&2 -> Person 3 -> Aktuelles Verhalten 4&5 -> Kontext |
Feldtheorie nach Kurt Lewin | Nach Lewin (1969) ist das Verhalten eine Funktion von interdependenten Variablen der Person und der Umwelt, die die Gesamtsituation bzw. den Lebensraum (psychologisches Feld) bilden, in dem das Individuum seine Entscheidungen trifft. V=f(P,U) |
V2: Aktuelle Prozesse Ablauf nach Nolting&Paulus | Situation(Anreger) -> Wahrnehmung -> Denken(erfassend) -> Emotion -> Motivation -> Denken(planend) -> Verhalten -> wirkt ein auf -> Situation(Effekt) uuuuund von vorne |
V2: Interpersonale Bezüge | Verhalten -> Wahrnehmung -> Denken(erfassend) -> Emotion -> Motivation -> Denken(planend) -> Verhalten -> dasselbe bei der anderen Person |
V2: Integrierendes Modell (ohne interpersonelle Bezüge) | Wie Aktuelle Prozesse, nur beeinflussen Personenfaktoren (Motive, Einstellungen, Fähigkeiten, Gewohnheiten, Temperament) die aktuellen, inneren Prozesse. Die Personenaspekte gehen aus der bisherigen Entwicklung hervor und jeder aktuelle Prozess trägt zur Weiterentwicklung dieser Personenfaktoren bei. Man spricht vom Reifen und Lernen |
V2: Integrierendes Modell | Wie interpersonelle Bezüge, nur beeinflussen Personenfaktoren (Motive, Einstellungen, Fähigkeiten, Gewohnheiten, Temperament) die aktuellen, inneren Prozesse. Die Personenaspekte gehen aus der bisherigen Entwicklung hervor und jeder aktuelle Prozess trägt zur Weiterentwicklung dieser Personenfaktoren bei. Man spricht vom Reifen und Lernen |
V2: Was ist Wahrnehmung? (Gröschke) | Wahrnehmung ist ein plastisches, durch Erfahrung und Lernen sich organisierendes, informationsverarbeitendes System, das durch ein Ineinandergreifen komplexer und hierarchischer Verarbeitungsprozesse zwischen einem Objekt (distaler Reiz), seinem Abbild in einem Rezeptor (proximaler Reiz), und dem erlebten Perzept (das was letztlich wahrgenommen wird) gekennzeichnet ist. |
V3: Empfindung vs. Wahrnehmung | Empfindung (Sensation) ist ein Datengesteuerter Prozess (bottom-up), während Wahrnehmung (Perception) ein Konzeptgesteuerter Prozess (top-down) ist. |
V3: Ablauf zur Identifikation der Umgebung (Grafik) |
Image:
B (binary/octet-stream)
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V3: Ablauf zur Identifikation der Umgebung (Worte) | Wahrnehmung: Mentale Prozesse (Erwartungen, Erfahrungen, Annahmen, Gedächtnis, Sprache) -> Identifikation/Wiedererkennen <- Perzeptuelle Organisation <- Empfinden <- Stimulation durch die Umgebung Empfinden: |
V3: Physikalische Vorraussetzungen zum Empfinden | Adäquate Reize: Rezeptoren müssen in der Lage sein, die vom Wahrnehmungsobjekt ausgehende physikalische Energie aufzunehmen und in neuronale Signale umzuwandeln |
V3: Formkonstanz der Wahrnehmung | Trotz unterschiedlicher Perspektiven werden Objekte erkannt (Erfahrung, Gedächtnis) |
V3: Gestaltprinzipien | a. Nähe b. Ähnlichkeit c. Glatter verlauf d. Geschlossenheit, gute Gestalt |
V3: Gesamteindruck der Wahrnehmung | Im Alltag arbeiten meist mehrere Sinnessysteme zusammen für einen Gesamteindruck Beispiel: -Person sehen -Stimme hören -Geruch riechen -Händedruck spüren kann täuschen, oft dominiert durch einen Leitsinn |
V3: Physikalische und subjektive Wirklichkeit | 1. Wir nehmen Wirklichkeit nicht so wahr, wie sie ist (Farbe statt Strahlung) 2. Wir nehmen nur einen kleinen Teil der Wirklichkeit 3. Wir nehmen Reize erst ab bestimmter Schwelle war (Reizschwelle) 4. Auch Unterschiede müssen bestimmte Schwelle überschreiten. |
V3: Kategorienbildung | -Grundprinzip der Reduzierung von Komplexität im Wahrnehmungsprozess -Gliederung von Reizen in bestimmte Kategorien, die durch bestimmte Merkmalsstrukturen beschreibbar sind -Einordnung eines konkreten Reizen in eine Kategorie aufgrund seiner Merkmalsstruktur |
V3: Kategorisierung Beispiel Tisch | Beine / Platte / dran sitzen / Möbel / Holz -> TISCH |
V3: Prototyp | -Hergestellt aus der Gesamtheit aller Erfahrungen mit Mitgliedern der Kategorie (Alle bisher gesehenen Tische bilden einen "Urtisch" im Gedächtnis) ODER: -Das repräsentativste Exemplar einer Kategorie (man denkt beim Wort Tisch zunächst an den Esstisch seiner Kindheit) |
V3: Vorteile der Kategoriesierung | -Vereinfachung de kognitiven Verarbeitung und Speicherung -Kommunikationsfähigkeit -Möglichkeit, Vorhersagen treffen zu können |
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