Created by Felix Schabasian
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Question | Answer |
Funktionen des Hörens 7.1 | Evolutionärer Vorteil Wahrnehmung nicht sichtbarer Objekte/Ereignisse "Blindheit isoliert von Dingen, Taubheit von Menschen" (Hellen Keller) Kommunikation Orientierung Kompensation bei schlechter visueller Wahrnehmung |
Stimulus und Erleben 7.2 | Bewusstes Erleben ist ein Produkt des Gehirns: Physikalische Eigenschaft --> Erleben Licht bestimmter Wellenlänge --> Farbe Schalldruck bestimmter Frequenz --> Ton Teilchenbewegung --> Wärme Chemie von Stoff --> Geruch/Geschmack |
Stimulus und Hören 7.3 | Hören ist ein Produkt des Gehirns Physikalische Eigenschaft --> Erleben Frequenz --> Tonhöhe/Chroma Obertöne --> Klangfarbe Amplitude --> Lautstärke/Lautheit |
Hören Eigenschaften des Stimulus 7.4 | Ton/Klang --> Druckveränderung im Umgebungsmedium Reine Töne --> beschreibbar durch Sinusfunktion Frequenz --> Geschwindigkeit mit der Druckveränderungen erfolgen Amplitude --> Unterschied zwischen Phasen höchsten Drucks und niedrigsten Drucks Komplexe Töne --> bestehen aus mehreren Sinusschwingungen |
Schalldruck, Lautstärke und Lautheit 7.5 | Schalldruckpegel (Einheit: dB SPL) Lautstärke (Einheit: Phon) --> Schalldruckpegel, den 1000Hz Sinuston haben muss um gleichlaut, wie Schallereignis wahrgenommen zu werden Lautheit (Einheit: Sone) --> Empfundene Lautstärke, hängt eng mit Amplitude Zusammen (1 Sone = 40 Phon) Komplexe Hörschwellenkurve beim Mensch Bes. Sensitivität in bestimmtem Frequenzbereich --> Höhere wahrgenommene Lautstärke |
Tonhöhe und Tonigkeit (Chroma) 7.6 | Aspekt, dessen Variation mit Melodien assoziiert wird Erlebte Tonhöhe steigt mit Frequenz an bis 5000 Hz Tonigkeit = Gleichempfindung von Tönen im Oktav Abstand (Doppelte Frequenz) |
Klangfarbe (Timbre) 7.7 | Alle anderen Aspekte des Klang Erlebens, neben Lautheit Tonhöhe und Dauer Grundton Obertöne = ganzzahlige Vielfache des Grundtons --> Wahrgenommen wird Tonhöhe entsprechend der Frequenz des Grundtons, auch wenn er fehlt --> Verteilung der Obertöne ergibt spezifische Klangfarbe --> Mit jedem fehlenden Grundton, bzw. Vielfachem wird Klang immer "dünner" |
Biologie des Hörens 7.8 | Cochlea: --> Führt Fourrier Analyse durch (Zerlegung in einzelne Frequenzen) Auditorischer Pfad: Cochlear Ken, Superiorer Olivenkern, Colliculus Inferior, Mediale Kinehöcker/Mediales Geniculatum, A1 Kortex: A1, Kerngebiet, Gürtel, erweiterter Gürtel, Was-Pfad, Wo Pfad |
Ortstheorie 7.9 | Frequenz eines Klangs steht in Relation zu Ort auf der Basilarmembran, der aktiviert wird Probleme: --> Bei fehlendem Grundton keine Reaktion an der Stelle, aber wir hören den Ton --> Regelmäßige Modulation der Amplitude von Rauschen wird als Ton gehört, gibt aber nur gleichmäßige Reaktion der Basilarmembran |
Hören Phasensynchrone Reaktion der Nervenfasern 7.10 | Nerven feuern stoßweise Aktivitätsmaxima von Nerven treten synchron zu den Sinus-Wellen des Stimulus auf Aktivität von Gruppen von Nervenfasern durchläuft Maxima und Ruhephasen --> Frequenz des Aktivitätsmusters repräsentiert Frequenz des Stimulus --> Maximale neuronale Frequenz entspricht dabei maximaler Frequenz des Tonhöhen-Erlebens |
Hören Rolle der zeitlichen Kodierung, Norman-Haignere et al. (2013) 7.11 | Zeitliche Kodierung trägt am stärksten zu Tonhöhenerleben bei Aber Ort auch: --> Aufgelöste harmonische Klänge verstärken Tonhöhenerlebnis stärker als unaufgelöste Zeitliche Kodierung spielt im Gehirn eine geringe Rolle (bis 200Hz) --> Dafür Neuronen im Kortex, die auf Tonhöhe reagieren Norman-Haignere et al. (2013): Vergleich Reaktion auf Dreiklang mit Reaktion auf Kontrollstimulus aus Rauschen --> Reaktion auf Tonhöhen in bestimmter Region im auditorischen Kortex, hauptsächlich durch aufgelöste Klänge |
Lokalisierung von Schallquellen 7.12 | --> Ort von Schallquelle muss berechnet werden Auditorischer Raum: Koordinatensystem mit 3 Achsen --> Azimutwinkel (links-rechts) --> Erhebnungswinkel (oben-unten) --> Entfernung Verschiedene Hinweisreize zur Lokalisierung --> binaural --> monaural (Spektralreize) |
Binaurale Hinweise zur Lokalisierung 7.13 | Zwei Hinweise zur Bestimmung des Azimut-Winkels Interaurale Zeitdifferenz --> Zeitlicher Unterschied zwischen Signalen zwischen Ohren für Azimut-Winkel Interaurale Pegeldifferenz --> Unterschied in Schalldruckpegel zwischen Ohren für Azimut-Winkel: - Reduktion an fernem Ohr bei hohen Frequenzen - Kopf wirft akustischen Schatten - Effekt tritt nicht bei niedrigen Frequenzen auf |
Monauraler Hinweis zur Lokalisierung, Hofman et al. (1998) 7.14 | Bestimmung des Erhebungswinkels Ohrmuschel und Kopf beinflussen Intensität der Frequenzen --> Vergleich mittels kleinen Mikrofonen im Ohr --> Spektral-Hinweis: Info über Ort durch das Spektrum der abgeänderten Frequenzen Experiement, Hofman et al. (1998): Veränderung der Hörmuschel --> Schelchte Leistung bei Bestimmung des Erhebungswinkels, Azimut unveränd. --> Anpassung nach 19 Tagen, Leistung weiterhin hoch nach rückgängig machen ==> System entwickelt 2 Lösungen für 2 Situationen |
Hinweise zur auditorischen Entfernungsbestimmung 7.15 | Nahe Quelle --> Binaurale Hinweise --> Interauraler Pegelunterschied bei nahen Quellen größer Ferne Quellen --> Bei bekannten Quellen: Schalldruck --> Hohe Frequenzen gehen verloren --> Direkter und indirekter Schall |
Modell der neuralen Koinzidenz, Jeffres (1948) Populationskodierung 7.16 | Modell der neuralen Koinzidenz, Jeffres (1948) --> Neuronen reagieren auf bestimmte Verzögerungen von links und rechts --> Je nach Verzögerung konvergieren Signale in bestimmtem Neuron --> Lokalisation Populationskodierung --> Reaktionen von Neuronen in rechter und linker Hemisphäre folgen "populationsartiger" Kurve |
Kortikale Mechanismen der Schalllokalisation 7.17 | A1 bei Lokalisation beteiligt Posteriorer Gürtel beteiligt Anteriorer Gürtel bei Wahrnehmung von Klängen beteiligt |
Hören in Räumen, Litotsky et al. (1997) 7.18 | Direkter und indirekter Schall --> Ferner Schall überwiegend direkt --> Abhängig von Umgebung In Räumen sowohl direkter, als auch indirekter Schall --> Problem für Lokalisierung Experiment von Litotsky et al. (1997) Präzedenzeffekt: Trifft Schallereignis aus mehreren Richtungen mit Verzögerung ein (indirekter Schall), kann es immernoch durch das zuerst eintreffende Signal blockiert werden --> Übrige Signale werden auch aus dieser Richtung wahrgenommen |
Trennung von Klangquellen Auditive Gruppierung 7.19 | Auditorische Szene: Feld von Klangquellen Szenenanalyse --> Trennung von Klangquellen durch Cochlea Heuristiken auditiver Gruppierung --> Zeitliche Nähe des Klangbeginns --> Lokalisierung --> Ähnlichkeit von Klangfarbe und Tonhöhe --> Kontinuität (Überbrückung von Unterbrechungen) --> Erfahrung |
Musikalische Organisation: Melodie, Patel et al. (1998) 7.20 | Melodie = Erlebnis einer Abfolge von Tonhöhen als zusammengehörig --> Unterteilung in Phrasen --> Tonhöhenunterschiede in Halbtönen gemessen --> Integration des auditorischen Stroms (Zusammensetzen auditorischer Info zu Objekten) Tonaliät = Organisation um die Tonart eines Stückes Regeln einer musikalischen Syntax, Patel et al. (1998) --> Bei Verstoß, ähnliche neuronale Reaktion, wie bei Sprache Erwartungseffekte aufgrund von Regelmäßigkeiten in Musik |
Musikaische Organisation: Rhytmus, Grahn & Rowe (2009), Iverson et al. (2009) 7.21 | Rhytmus = zeitliche Muster von Dauern, diedurch Noten erzeugt werden Takt --> "Pulsschlag" der Musik Grahn & Rowe (2009): Beziehung zwischen Takt und Basalganglien Metrum = Organisation von Takten mit betonten Impulsen Iverson et al. (2009): Fähigkeit Metrum mental zu wechseln wird durch Aktivität im Gehirn reflektiert. Wahrnehmung des Metrums wird von Betonungsmustern in der Sprache beeinflusst |
Rhythmus Experiment, Philip-Silver & Trainor (2005) 7.22 | Effekt von Bewegungen auf Wahrnehmung von Betonungen (Metrum) Kinder, Messung von Kopfbewegungen --> Bewegung als Schlüssel zur metrischen Gruppierung |
Hören und Sehen, Thaler et al. (2011) 7.23 | Bauchredner Effekt: visueller Ort bestimmt Lokalisierung der Klangquelle Two-flash Illusion: Objekt scheint zweimal aufzublitzen, wenn simultan zwei Klicks zu hören sind Interaktion zwischen Sehen und Hören multisensorisch! Experiment von Thaler et al. (2011): Blinde Echolokalisierer generieren Klick-Signale --> Klicks aktivieren Gehirn (in visuellem Bereich) |
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