Sozialgeschichte des dualen Systems der Berufsausbildung

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Teil 2
Corina Lücking
Quiz by Corina Lücking, updated more than 1 year ago
Corina Lücking
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376
1

Resource summary

Question 1

Question
Nennen Sie die charakteristischen Merkmale der Gründungsphase (1870-1920) und der Konsolidierungsphase ( 1920-1970) des dualen Systems!
Answer
  • Gründungsphase ( 1870 -1920 ): - Mittelstandsbewegung bringt wesentliche Forderungen in das liberale Gewerberecht ein - Allgemeine Fortbildungsschulen als Instrument gesellschaftlicher Integration und politischer Indoktrinierung - Fortbildungsschulen als beruflich orientierte Pflichtschulen zur Ergänzung der Handwerksausbildung ( ab 1900 )
  • Konsolidierungsphase ( 1920 - 1970) - Versuch der Industrie ( DATSCH) eine eigene Berufsausbildung aufzubauen, Werkschulenbewegung - Anerkennung der Berufsschule als zweiten Lernort durch die Industrie ( 1932); allgemeine Berufsschulpflicht (1938) - Bemühungen um einheitliche Gesetzgebung für das Lehrlingswesen - Berufsbildungsgesetz BBiG ( 1969 )
  • Gründungsphase ( 1870 - 1920 ) - Oberschicht bringt wesentliche Forderungen in das traditionelle Gewerberecht ein - Grundschulen als Instrument gesellschaftlicher Integration und politischer Indoktrinierung - Fortbildungsschulen als beruflich orientierte Pflichtschulen zur Ergänzung der Handwerksausbildung ( ab 1900)
  • Konsolidierungsphase ( 1920 - 1970 ) - Versuch der Gesellschaft ( ONESCO) eine eigene Berufsausbildung aufzubauen, Werkschulbewegung - Anerkennung der Berufsschule als dritten Lernort durch die Industrie (1932), allgemeine Berufsschulpflicht (1938) - Bemühungen um einheitliche Gesetzgebung für das Berufsschulwesen - Berufsbildungsgesetzt BBiG ( 1969 )

Question 2

Question
Nennen Sie die wichtigsten Stationen der Gewerbeordnungsentwicklung zwischen 1810 und 1908
Answer
  • 1810/11 Einführung der Gewerbefreiheit (Einführung Ausbildungsvertrag)
  • 1845 Verabschiedung der Allgemeinen Gewerbe-Ordnung ( Berufsausübung m. staatl. Genehmigung, Ausbilder brauchen Meisterstatus, Status Lehrling wird definiert, Einführung fakultative Gesellenprüfung
  • 1849 Novellierung (Änderung) der Gewerbeordnung von 1845 ( Ausbilder für mehr Berufe benötigen Meisterstatus, führt obligatorische Gesellenprüfung ein, fakultativ gegründete Gewerberäte beteiligen Vertreter der Arbeitnehmer
  • 1869/71 Verabschiedung der Gewerbeordnung des Norddeutschen Bundes, die nach 1871 vom Deutschen Reich übernommen wird ( vom Wirtschaftsliberalismus geprägte Gewerbeordnung beseitigt alle gewerblichen Hindernisse, keine Erwähnung der Gesellenprüfung, Zünfte und Innungen verlieren öffentliche Funktion)
  • 1881 Novelle (Änderung) der Gewerbeordnung ( Aufsichtspflicht über Lehrlingsausbildung geht an die Innungen über)
  • 1897 Novelle der Gewerbeordnung: Handwerkerschutzgesetz (Selbstverwaltung des Handwerks durch Kammern wird gesetzlich geregelt, entstehen von fakultativen Zwangsinnungen, Lehrzeitfestlegung, Schutz gegen Lehrlingszüchterei
  • 1908 Novelle der Gewerbeordnung ( Einführung des "kleinen Befähigungsnachweis" ein, Meisterprüfung Voraussetzung für Ausbildungsbefugnis
  • 1860 Novellierung der Gewerbeordnung von 1845 ( Ausbilder benötigen keinen Meisterstatus, Einführung der fakultativen Gesellenprüfung, Entstehung von Gewerberäten
  • 1900 Novellierung des Handwerkerschutzgesetzes ( Selbstverwaltung des Handwerkes durch Innungen von Bund kontrolliert, Schutz der Arbeitgeber wird ausgebaut

Question 3

Question
Nennen Sie die wichtigsten Stationen der Entwicklung zur Berufsschule
Answer
  • 1872 Fortbildungsschulprogramm
  • 1873 Gründungswelle allg. Fortbildungsschulen, Fortbildungsschulpflicht in Sachsen
  • 1874 Grundzüge für die Einrichtung gewerblicher Fortbildungsschulen, Fortbildungsschulpflicht in Baden, Hessen, Sachsen-Weimar, Sachsen-Coburg
  • 1891 Fortbildungsschulpflicht für Handelslehrlinge
  • 1899 IV Deutsche Fortbildungsschultag
  • 1900 Fortbildungsschulpflicht für weibliche Handlungsgehilfen und Lehrlinge
  • 1911 Fortbildungsschulpflicht für Arbeiterinnen unter 18 Jahren. Bestimmung über Einrichtung und Lerhpläne gewerblicher bzw. kaufmännischer Fortbildungsschulen
  • 1912 Gewerberechtnovelle: Möglichkeit der Anordnung der Fortbildungsschulpflicht durch höhere Verwaltungsbehörde
  • 1891 Fortbildungspflicht für Ausbilder
  • 1875 Einrichtung von Meisterschulen

Question 4

Question
In welcher Weise beeinflusste die Einführung der Gewerbefreiheit die Entwicklung der Berufsausbildung?
Answer
  • Das Ausbildungsmonopol der Zünfte wurde aufgehoben
  • Jeder konnte sich nun gewerblich betätigen
  • Das Lehrverhältnis in Form eines Vertrages wurde nun Privatrechtlich
  • Jedes Mitglieder der Innungen und Zünfte konnte nun gewerblich tätig werden
  • Das Lehrverhältnis in Form eines Vertrages wurde nun staatlich kontrolliert
  • Ausbildungsmonopol der Zünfte wurde auf die Innungen übertragen

Question 5

Question
Nennen Sie je 2 Argumente der Befürworter und der Gegner einer am traditionellen Zunftmodell orientierten Ausbildung
Answer
  • Contra Zunftmodell:/ pro Liberalisierung: - gegen Missbrauch des Lehrlings als häusliche Arbeitskraft - unökonomische Dauer des Lehrverhältnisses - gegen die geringe theoretische Fundierung und naturwissenschaftlich-technische Begründung der Ausbildungsinhalte - gegen die unsystematische, auf Nachahmung beruhende Ausbildungsmethode - gegen die monopolistischen Ansprüche der Zünfte - Abbau dirigistischer Interventionen durch den Staat - für die Entfaltung freier Marktkräfte
  • pro Zunftmodell / contra Liberalisierung - Schutz der Jugendlichen vor Ausbeutung als billige Arbeitskräfte - Gewährleistung einer qualifizierten Ausbildung - Ökonomischer Schutz des Handwerks ( Kontrolle über Zahl selbständiger Handwerksbetriebe) - gesellschaftliche und politische Intergration der Jungendlichen - politische und gesellschaftliche Stabilisierung
  • contra Zunftmodell / pro Liberalisierung -

Question 6

Question
Nennen Sie die berufsbildungs- und gewerbepolitischen Ziele, die das Handwerk mit seiner Opposition gegen die Gewerbefreiheit verfolgte!
Answer
  • 1. Wiedereinführung der Gesellenprüfung 2. Meisterbrief als notwendiger Nachweis zur Ausbildungsbefugnis
  • Die Handwerkerbetriebe wollten sich so gegen aufstrebende Betriebe und Manufakturen besser behaupten und die Masse der neuen Betriebe eindämmen.
  • 1. Begrenzung der Lehrzeit 2. Schutz gegen Mißbrauch der Azubis im Ausbildungsverhältnis
  • Die Maßnahmen dienten ausschließlich der Qualifikationssicherung

Question 7

Question
Charakterisieren Sie das berufsbildungspolitische Verhalten der Industrie in der 2. Hälfte des 19 Jahrhunderts
Answer
  • Keine Einflussnahme seitens der Industrie in die beraufsbildungspolitische Auseinandersetzung innerhalb der Gesellschaft
  • Industrie hatte bis Ende des 19. JH noch keine Nachwuchssorgen, Bedarf konnte durch Übernahme von im Handwerk augebildeten Arbeitskräften decken. Zum Ende hin intervenierte die Industrie aber schon dahingehend das das Handwerk seine Bestimmungen so wählen musste das die Industrie nicht benachteiligt war bzw. Regelungen des Handwerkes nicht automatisch auf die Industrie übertragen wurde
  • Die Industrie Ende des 19 Jahrhunderts befand sich im Diskurs mit dem Handwerk um die benötigte Qualitätssicherung in den speziellen Industrieberufen zu sichern und auszubauen

Question 8

Question
Was war Gegenstand der Kontroversen in der Berufsbildungspolitik des 19. Jahrhunderts, und von welchen gesellschaftlichen Gruppierungen wurden die Auseinandersetzungen getragen?
Answer
  • Der kontroverse Diskurs fand zwischen Handwerk und Staat statt. Das Handwerk stellte Forderungen wieder alte Privilegien bezüglich des Handwerkes und dessen Ausbildung herzustellen die im Zuge der Einführung der Gewerbefreiheit aufgelöst wurden.
  • Gegen Ende des 19. Jahrhunderts kam der Staat dem Handwerk in seinen Forderungen entgegen und es entstand eine Koalition zwischen Handwerk und Staat die sich immer stärker gegen die organisierte Arbeiterschaft richtete
  • Aufgrund der Proteste des Handwerkes wurde die Einführung der Gewerbefreiheit vom Staat komplett rückgängig gemacht

Question 9

Question
Im Unterschied zu anderen Industriestaaten etablierte sich die Handwerkslehre in Deutschland zum Modell für die industriebetriebliche Berufsausbildung. Welche Besonderheiten in der historischen Entwicklung und welche Begründungsmuster waren dafür maßgeblich?
Answer
  • Die Wiedereinführung des handwerklichen Ausbildungsmodelles, Einschränkungen der bestehenden Gewerbefreiheit, Handwerkschutzgesetz ( Handwerkskammern regelten und überwachten die Berufsausbildung und die Abnahme der Prüfungen
  • Durch die anhaltenden Proteste des Handwerkes um den Staat dazu zu bewegen die Gewerbefreiheit wieder aufzuheben

Question 10

Question
Für die Entwicklung von der Fortbildungsschule zur Berufsschule lieferte die "Berufsbildungstheorie" eine wesentliche Legitimation. Skizzieren Sie deren wichtigste Argumente und den Einfluss, den die Berufsbildungstheorie auf die Entwicklung zur Berufsschule hatte!
Answer
  • Begründungen der Berufsbildungstheorie: vorhandenes inhaltliches Interesse der Jugendlichen an ihrer Arbeit Beruf wird als Voraussetzung und Medium allgemeiner Menschenbildung gesehen und wurde mit staatsbürgerlicher Erziehung gleich gesetzt
  • Die Berufsbildungstheorie verschaffte dem berufsständisch-handwerklichen Ausbildungsmodell neue Anerkennung und lieferte ein harmonistisches Schulkonzept zur Absicherung politischer Integrationsansprüche
  • Begründungen der Berufsbildungstheorie: Qualitätssicherung der Berufsstände Beruf wird als Voraussetzung und Medium allgemeiner Menschenbildung gesehen und wurde mit staatsbürgerlicher Erziehung gleich gesetzt
  • Die Berufsbildungstheorie verschaffte dem mittelständisch-handwerklichen Ausbildungsmodell neue Anerkennung und lieferte ein hermeneutisches Schulkonzept zur Absicherung gesellschaftlicher Integrationsansprüche

Question 11

Question
Erklären Sie den Begriff " duale Wirtschaftsstruktur" und erläutern Sie seine Bedeutung für das lange Überleben des berufsständischen Ausbildungsmodells!
Answer
  • Duale Wirtschaftsstruktur: traditionell strukturierter Sektor ( Einzelhandel, Kleinbetriebe, Hauswirtschaft, orientiert sich an der Deckung des Bedarfs) und industriell-moderner Sektor
  • Das berufsständische Ausbildungsmodell konnte vor allem deshalb so lange existieren, weil es ausbildungspraktisch an den traditionellen Wirtschaftssektor gebunden war der bis in die 50ziger Jahre stabil blieb
  • Duale Wirtschaftsstruktur: manuell strukturierter Sektor ( Einzelhandel, Kleinbetriebe, Hauswirtschaft, orientiert sich an der Rentabilität) und industriell-moderner Sektor
  • Das berufsständische Ausbildungsmodell konnte vor allem deshalb so lange existieren, weil es ausbildungspraktisch an den industriell-modernen Wirtschaftssektor gebunden war der bis in die 50ziger Jahre stabil blieb

Question 12

Question
Zählen Sie die institutionellen, methodischen und berufs-ordnungspolitischen Bestandteile der industriellen Berufsausbildung auf und begründen Sie, warum diese als ein Bestandteil "wissenschaftlicher Betriebsführung" angesehen werden können!
Answer
  • Drei Bestandteile industrietypischer Lehrlingsausbildung: die institutionelle mit Lehrwerkstatt und Werkschule die methodische, gekennzeichnet durch psychotechnische Auswahlverfahren, standartdisierte Lehrgänge und Lehrmittel die berufssystematische mit ihren "Ordnungsmitteln" Berufsbild, Ausbildungsplan und Prüfungsanforderungen
  • Das Handwerk konnte so wie es war die veränderten Qualifikationserfordernissen durch die veränderten Produktionsmethoden, der Spezialisierung und den Fokus auf Rationalisierung und Massenfabrikation nicht erfüllen. Die Ausbildung wurde standardisiert und bildet ein in sich geschlossenes wissenschaftliches Konzept. Die planmäßige, systematische, reproduzierbare Berufsausbildung der Industrie ist damit ein Bestandteil der wissenschaftlichen Betriebsführung.
  • Drei Bestandteile industrietypischer Lehrlingsausbildung: die handwerkliche mit Lehrwerkstatt und Werkschule die methodische, gekennzeichnet durch Castings , individuelle Lehrgänge und Lehrmittel die gesellschaftliche mit ihren "Ordnungsmitteln" Berufsbild, Ausbildungsplan und Prüfungsanforderungen
  • Das Handwerk konnte so wie es war die veränderten Qualifikationserfordernissen durch die veränderten gesellschaftlichen Bedingungen, der Individualisierung und den Fokus auf Rationalisierung und Einzelfabrikation nicht erfüllen. Die Ausbildung wurde individualisiertt und bildet ein in sich geschlossenes wissenschaftliches Konzept. Die planmäßige, systematische, produzierbare Berufsausbildung der Industrie ist damit ein Bestandteil der wissenschaftlichen Betriebsführung.

Question 13

Question
Worin sah Georg Kerschensteiner Anfang des 20. JH die Legitimationsgrundlage für die Fortbildungsschule? Verbinden Sie dies auch mit einer Einschätzung aus heutiger Sicht: Was wollte Kerschensteiner vor dem Hintergrund der damaligen politischen Situation erreichen, und wie ist dies aus heutiger Sicht zu bewerten!
Answer
  • Die Jugendlichen für die Gesellschaft am zweckmäßigsten zu erziehen: Berufserziehung. Förderung der bürgerlichen Tugenden, Gewissenhaftigkeit, Fleiß, Beharrlichkeit, Selbstüberwindung - der brauchbare Staatsbürger
  • Ziel und Zweck war auch der Abwehrkampf gegen jeden Demokratisierungsversuch und gegen die gemeingefährlichen Bestrebungen der deutschen Sozialdemokratie und die Entwicklung der Gewerkschaften
  • Die Qualitätssicherung der Berufsstände und deren Entwicklung. Erstellung inhaltlicher reproduzierbarer Ausbildungspläne
  • Förderung der fortschreitenden Demokratisierung, stärken der Sozialdemokratie und des wirtschaftlichen Aufschwungs

Question 14

Question
Was versteht man unter der "Legitimationskrise der Fortbildungsschule" nach 1918 ?
Answer
  • Die Legitimationskrise entstand nach Niedergang des Kaiserreichs 1918. Die Fortbildungsschule hatte bis dahin ihren Zweck in der Erziehung zur Zucht und Ordnung sowie des Patriotismus. Auch der Schutz gegen die aufkeimende Sozialdemokratie, die Entstehung von Gewerkschaften war Ziel der Fortbildungsschule. Nach dem Niedergang des Kaiserreiches waren die Sozialdemokratie und die Gewerkschaften mitverantwortlich. Es musste eine neue unpolitische pädagogisch ausgerichtete Legitimationsbasis gefunden werden - die berufliche Fachbildung
  • Die Legitimationskrise entstand nach Niedergang des Kaiserreichs 1918. Die Fortbildungsschule hatte bis dahin ihren Zweck in der Förderung berufllicher Erziehung zur Qualitätssicherung einzelner Berufsstände . Auch der Schutz gegen die aufkeimenden Sozialismus, die Entstehung von Bildungseinrichtungen war Ziel der Fortbildungsschule. Nach dem Niedergang des Kaiserreiches waren die nationalen Parteien und die Gewerkschaften mitverantwortlich. Es musste eine neue unpolitische pädagogisch ausgerichtete Legitimationsbasis gefunden werden - die allgemeine Fachbildung

Question 15

Question
Was ist mit "Verfachlichung der Berufsschule" im Zeitraum von 1920-1970 gemeint?
Answer
  • Die nach der Legitimationskrise entstandene Neu Orientierung ist die Basis einer sich entwickelten berufsbezogenen Fachbildung die durch 3 Prinzipien gekennzeichnet sind: Anpassung des Lehrplans an den Ausbildungsgang im Betrieb den sachlogischen Aufbau der Unterrichtsinhalte die methodische Gestaltung des Lehrstoffes unter Berücksichtigung individueller, schülerspezifischer Lernvoraussetzungen Mit Verfachlichung ist der inhaltliche Wandel des Lehrstoffes gemeint von allgemeinen und politischen Inhalten zu berufsbezogenen an Ausbildungsgängen orientieren Lehrinhalten
  • Die nach der Legitimationskrise entstandene Neu Orientierung ist die Basis einer sich entwickelten berufsbezogenen Fachbildung die durch 3 Prinzipien gekennzeichnet sind: Anpassung des Lehrplans an die ökonomisch gesellschaftlichen Bedürfnisse den individuellen Aufbau der Unterrichtsinhalte die Auswahl des Lehrstoffes unter Berücksichtigung politischer Gegebenheiten Mit Verfachlichung ist der inhaltliche Wandel des Lehrstoffes gemeint von allgemeinen und politischen Inhalten zu berufsbezogenen an Ausbildungsgängen orientieren Lehrinhalten

Question 16

Question
Welche Interessen verbinden die Gewerkschaften mit einem speziellen Berufsbildungsgesetz?
Answer
  • Beteiligung der Gewerkschaften an der Durchführung der Ausbildung Aktive Beteiligung und Kontrolle durch den Staat systematische, theoretisch fundierte Ausbildung mit einem Höchstmaß individueller Förderung für die Arbeitnehmer Finanzierung der Ausbildungen durch öffentliche Fonds
  • Kontrolle der Gewerkschaften über die Durchführung der Ausbildung Aktive Beteiligung des Handwerks und der Industrie systematische, theoretisch fundierte Ausbildung mit einem Höchstmaß an Kontrolle für den Arbeitnehmer Finanzierung der Ausbildungen durch öffentliche Fonds

Question 17

Question
Kennzeichnen Sie kurz den Begriff "autonomes Zunftrecht"
Answer
  • Die Zünfte / Gilden bildeten sich ohne staatlichen Einfluss und entwarfen autonom ihre Verfassungen und Prinzipien. Sie schützen das Gleichgewicht im Gewerbe bezüglich Gehalt und Qualität und versorgten Ihre Mitglieder bis hin auch die Familien verstorbener Mitglieder
  • Die Zünfte / Gilden bildeten unter staatlichem Einfluss und entwarfen kontrolliert ihre Verfassungen und Prinzipien. Sie schützen das Gleichgewicht im Gewerbe bezüglich Gehalt und Qualität und versorgten Ihre Mitglieder bis hin auch die Familien verstorbener Mitglieder

Question 18

Question
Nennen Sie Gründe für das Scheitern eines umfassenden Berufsbildungsgesetzes in der Weimarer Republik , die aus den Interessen sozialer Gruppierungen resultieren.
Answer
  • Die Bemühungen der Gewerkschaften und den sozialdemokratischen und liberalen Parteien das Berufsbildungsgesetz zu verabschieden stand die Ablehnung der Unternehmer entgegen die sich dagegen sträubten zusammen mit den Beschäftigten für die Umsetzung der Ausbildung zuständig zu sein und so ihre bisher sehr umfangreiche Kontrollbefugnisse in der Berufsausbildung zu verlieren
  • Die Bemühungen der Zünfte und Gilden das Berufsbildungsgesetz zu verabschieden stand die Ablehnung der Parteien entgegen die sich dagegen sträubten zusammen mit den Beschäftigten für die Umsetzung der Ausbildung zuständig zu sein und so ihre bisher sehr umfangreiche Kontrollbefugnisse in der Berufsausbildung zu verlieren

Question 19

Question
Welche der folgenden Zuordnungen stimmen:
Answer
  • 1810/11 Einführung der Gewerbefreiheit 1897 Handwerkerschutzgesetz 1908 Kleiner Befähigungsnachweis 1911 Bestimmungen über die Einführung und Lehrpläne gewerblicher Fortbildungsschulen in Preußen 1938 Berufsschulpflicht
  • 1810/11 Kleiner Befähigungsnachweis 1897 Einführung der Gewerbefreiheit 1908 Bestimmungen über die Einführung und Lehrpläne gewerblicher Fortbildungsschulen in Preußen 1911 Handwerkerschutzgesetz 1938 Berufsschulpflicht

Question 20

Question
Warum kann nach Greinert erst ab 1969 von einem "Dualen System der Berufsausbildung" gesprochen werden? Skizzieren Sie die Argumentation kurz nach!
Answer
  • Zwei Systemelemente: Ausbildungsmarkt und Berufsbildungsrecht - umfassendes Angebot das jeden beruflichen Bereich miteinbezieht erst ab 1960 - 1969 Verabschiedung des Berufsbildungsgesetz das wichtige rechtsverbindliche Sachverhalte hinsichtlich der Berufsausbildung erstmalig einheitlich festlegte Da beide Säulen der Berufsausbildung ( Ausbildungsmarkt und Berufsbildungsgesetz) gemeinsam erst 1969 auftraten, kann auch erst dann vom Dualen System gesprochen werden.
  • Zwei Systemelemente: Ausbildungsbetriebe und Berufsbildungsrecht - spezifisches Angebot das ökologische Bedürfnisse miteinbezieht erst ab 1960 - 1969 Verabschiedung des Berufsbildungsgesetz das wichtige rechtsverbindliche Sachverhalte hinsichtlich der Berufsausbildung erstmalig einheitlich festlegte Da beide Säulen erst 1965 erstmalig vorhanden waren, kann erst dann vom Dualen System gesprochen werden
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