B 1.3 Soziale Ungleichheit

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Studium Bildungswissenschaften Modul 1B (Studienbrief 1: Sozialisation - Eine Einführung) Flashcards on B 1.3 Soziale Ungleichheit, created by Yvonne Heitland on 06/03/2017.
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Question Answer
Soziale Ungleichheit im Laufe der Geschichte ...ist kein Phänomen moderner Gesellschaften; der Blick auf diese hat sich im Laufe der Geschichte verändert
Soziale Ungleichheit vor der Aufklärung vor der Aufklärung war der Status mit der Geburt festgelegt und nicht veränderbar, Ungleichheiten wurden hingenommen
Soziale Ungleichheit nach der Aufklärung Durch die Aufklärung wurde nach den Wurzeln der Ungleichheit gesucht und die Frage nach der individuellen Veränderbarkeit der sozialen Lage wurde interessant
Soziale Ungleichheit in modernen Gesellschaften ...die soziale Position hängt nicht vom Status der Geburt, oder askriptiven Merkmalen (Alter, Geschlecht, ethnische Zugehörigkeit) ab, sondern ist von den Leistungen des Individuums abgeleitet; heute handelt es sich um erworbene Unterschiede; Aufstiege und Abstiege im Lebensverlauf sind möglich
Was ist soziale Ungleichheit? Soziale Ungleichheit meint die ungleiche Verteilung von Lebenschancen; ist definiert als "allgemein jede Art verschiedener Möglichkeiten der Teilhabe an Gesellschaft [...]"; es wird von sozialer Ungleichheit gesprochen, wenn es sich um Ungleichheiten handelt, die größere Personengruppen betreffen und als relativ dauerhaft gelten
Zur Beschreibung von sozialer Ungleichheit ...gibt es viele verschiedene Theorien und Modelle; es lassen sich deskriptive - beschreibende - und präskriptive - erklärende - Modelle und Theorien unterscheiden
Klassen- und Schichtmodelle ...fassen Individuen in vergleichbarer sozioökonomischer Lage zusammen; ökonomische Faktoren (Verfügung über Produktionsmittel, Einkommen, Vermögen) das Kriterium der Zuordnung zu Klasse bzw. Schicht; das Ergebnis ist vertikale Hierachie
Soziale Klassen Klassenmodelle bildeten in der Soziologie den Beginn zur Beschreibung sozialer Ungleichheit; Zugehörigkeit wird fast ausschließlich über das Merkmal "ökonomischer Besitz" festgelegt; Anzahl der Klassen ist gering; Übergänge können meist nicht abgebildet werden; Karl Marx, Max Weber, Pierre Bourdieu
Karl Marx ...ist eng mit dem Klassenbegriff verbunden; Marx hat die Aufteilung der Gesellschaft in Großgruppen fest verankert; Zugehörigkeit zur Klasse wird über rein ökonomische Kriterien festgelegt; Marx stellt Bourgoise und Proletariat gegenüber; der Verkauf ihrer Arbeitskraft zur Existenzsicherung des Proletariats steht den Eigentümern der Produktionsmittel, der Bourgoise zur Verfügung; Ursache für soziale Ungleichheit sieht Marx im Privateigentum
Max Weber ...führte das Konzept der Klassen von Marx fort; Weber differenzierte feiner und legte ein merhdimensionales Modell vor; ...unterscheidet Besitz-, Erwerbs- und soziale Klassen;
Pierre Bourdieu ...geht davon aus, dass die westlichen kapitalistischen Gesellschaften Klassengesellschaften sind; Unterscheidung der Klassen anhand der Struktur des vorhandenen Kapitals; Kapitalkonzept geht weit über das ökonomische Kapital hinaus
Soziale Schicht ...ist eine Gruppe von Personen, die ähnliche Positionen im Schichtungssystem innehaben, weil sie einen ähnlichen ökonomischen Status besitzen; relevant für die Hierachie ist der ökonomische Status; Schichten ermöglichen die Darstellung Übgänge und der horizontale Ungleichheit; Theodor Geiger, Karl Martin Bolte, Ralf Dahrendorf
Theodor Geiger ...verknüpfte Schichtmerkmale und Mentalitäten; erst werden objektive Merkmale für die Zuordnung erhoben, danach werden den Schichtmitgliedern die getrennt erhobenen Mentalitäten zugeordnet; Ergebnis: für jede Schicht ergeben sich typische Mentalitäten; Geiger ging davon aus, dass sich je nach Merkmal unterschiedliche Schichtzugehörigkeiten ergeben
Karl Martin Bolte Entwickelte eine Modell zum gesellschaftlichen Aufbau der Bundesrepublik in den 60er Jahren vor; Modell hatte die Form einer Zwiebel: schmale Spitze, breite Mitte, schmaler unterer Bereich, es sind horizontale Überlappungen abgebildet
Ralf Dahrendorf entwickelte ein Schichtmodell in den 60er Jahren, welches die Form eines Hauses entspricht, es sind horizontale Überlappungen abgebildet
Soziale Lagen, Milieus, Lebensstile in Modellen zur sozialen Lage, Mileustudien sowie Lebensstilansätzen, werden auch horizontale Ungleichheiten thematisiert; trotz gleicher ökonomischen Rahmenbedingungen sind Unterschiede auf der gleichen vertikalen Ebene vorhanden; Bildungsgrad, Konsumverhalten und persönlicher Lebensstil sind wichtige Indikatoren für die Gruppenzugehörigkeit
Folgen sozialer Ungleichheit soziale Ungleichheit hat direkte Auswirkungen auf die Lebensführung der Individuen; Güter und Lasten werden ungleich verteilt (körperlich belastende Arbeiten, unsichere Arbeitsverhältnisse); Folgen sind die Möglichkeit oder Unmöglichkeit, die gewünschte Form der Lebensführung zu verwirklichen
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