Denken I

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Wahrnehmungspsychologie Flashcards on Denken I, created by Marina Kasper on 08/06/2019.
Marina Kasper
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Question Answer
Definition Denken - mental ablaufender Prozess der Verarbeitung von Information - Inhalt und Ablauf sind abhängig von der Person und dem Kontext - Interaktion mit der Umwelt, auch Durchspielen von Handlungsalternativen - selbstreflexives Denken (Metakognition) zur Analyse der Denkprozesse
Definition Metakognition - bewusster Einsatz der Fähigkeit, die eigene mentale Aktivität zu überwachen, zu steuern und zu organisieren - bei der Kontrolle von Denkprozessen, der Aufmerksamkeit und dem Gedächtnis
Techniken zur Metakognition der kognitiven Verhaltenstherapie - unpassende Interpretationen interner oder externer Ereignisse werden identifiziert, z.B. anhand von Tagebucheinträgen - kognitive Umstrukturierung: die unpassenden Gedanken werden durch angemessene Gedanken übersetzt, z.B. Gegenargumente und Vor-/Nachteile - kognitiv Grundannahmen werden verändert - erlernte kognitive Techniken werden angewendet
der gestaltungspsychologische Ansatz - das Ganze ist mehr als die Summe der Teile: Annahme, dass Wahrnehmung, Denken und Erleben als Ganzes aufgefasst werden müssen - Experiment Köhlers Affen: intelligenter Werkzeuggebrauch
behavioristischer Ansatz - Lernen entsteht aus der Kopplung eines spezifischen Reizes (z.B. Situation) mit einer Reaktion (Verhaltensweise) - erfolgreiches Verhalten wird mit einer bestimmten Situation assoziiert und wieder angewendet - Experiment: Thorndikes Katzen, Gesetz der Wirkung
informationstheoretischer Ansatz - Denkprozesse sind mechanisierbar, d.h. formal abbildbar, künstliche Intelligenz - z.B. Schachspiel gegen Computer
deklaratives Wissen - Faktenwissen, Weltwissen - enthält Fakten und Ereignisse - explizit, da unmittelbar zugänglich
prozedurales Wissen - Wissen über Abläufe und Fertigkeiten - implizit, da nicht unmittelbar zugänglich
Läsionenstudien zu deklarativem und prozeduralem Wissen - anterograde Amnesie - deklaratives Gedächtnis nicht intakt, prozedurales intakt
Kategorisierung - Prozess, über den Begriffe, die gemeinsame Merkmale aufweisen, gruppiert und mit einem gemeinsamen Etikett versehen werden - Begriffe werden nach bestimmten Ordnungskriterien zusammengefasst - dient dem Verständnis von Situationen, dem Lernen neuer Ereignisse und Zusammenhänge, dem Ableiten kausaler Schlüsse, der Kommunikation, der Problemlösung, Planung und Handlungssteuerung - sind Bestandteile unseres Wissens über die Welt; bereits Erlerntes kann den Erwerb von Kategorien beeinflussen und umgekehrt
Theorien zum Erwerb und der Nutzung von Kategorien - Kategorien als begriffliche Abstraktionen, die durch die darin enthaltenden Begriffe eindeutig definiert werden können - Kategorienwissen entsteht, indem Hypothesen über die Eigenschaften von Begriffen gebildet, getestet und verändert werden - Versuch 1: Herausfinden, welche Kategorien der Versuchsleiter für die Karten gewählt hat; nach einer positiven Rückmeldung behielten Versuchspersonen ein Merkmal bei und variierten gezielt ein zweites Merkmal oder beide Merkmale (Fokusstrategie); oder es wurde sukzessive eine Hypothese nach der anderen getestet und bei negativer Rückmeldung gewechselt (Scanning-Strategie)
Ähnlichkeitsbasierte Modelle - Prototypenansatz: Kategorien werden häufig über Prototypen gebildet; der Prototyp als "gutes Beispiel" mit charakteristischen Merkmalen - Exemplaransatz: blitzschnelle Einordnung/Zurückweisung von Begriffen nach ihrer Ähnlichkeit mit einem im Gedächtnis abgebildeten Vertreter dieser Kategorie; Entscheidung auf Basis eines einzigen Vergleichs
Skripte als Repräsentationsform von Handlungen - Handlungsskript als Vorhersage darüber, wie sich jemand in einer bestimmten Situation verhalten wird
Theorie des semantischen Gedächtnisses - ein Begriff wird in seiner Beziehung zu anderen Begriffen repräsentiert - Begriffsrepräsentation ist hierarchisch organisiert - Propositionen: kleinste bedeutungsvolle Wissenseinheiten, die eine selbstständige Aussage bilden, die war (Vogel hat Flügel) oder falsch (Vogel kann sprechen) sein kann - Relationen zwischen Propositionen, propositionale Netzwerke - Propositionen sind als Knoten in einem hierarchisch organisierten Netzwerk repräsentiert; jeder Begriff ist über assoziative Verbindungen mit anderen Begriffen und dessen Merkmalen verbunden - wird ein Begriff abgerufen, wird der entsprechende Knoten und mit ihm alle mit diesem Begriff verbundenen Knoten aktiviert
Resultate des Experiments zur Aktivierungsausbreitung im propositionalen Netzwerk - enger assoziierte Begriffe und deren Eigenschaften werden früher aktiviert als entfernt liegende, weniger eng assoziierte Verbindungen
Grenzen des Experiments zur Aktivierungsausbreitung im propositionalen Netzwerk - innerhalb einer Ebene zeigen sich Reaktionszeitunterschiede; prototypische Repräsentanten einer Kategorie werden schneller erkannt - untergeordnete Eigenschaften sind im Alltag häufiger und werden daher als typischer wahrgenommen - schnelle Falsifikation trotz großer Distanz können nicht erklärt werden - räumliche und zeitliche Ausdehnung der Aktivierungsausbreitung ungeklärt
zwei Arten von schlussfolgerndem Denken - deduktives Schlussfolgern: logisches Schlussfolgern auf Basis fest vorgegebener Tatsachen; logischer Übergang von einer Aussage (Prämisse) zu einer neuen Aussage (Konklusion) - induktives Schlussfolgern: ein Schluss, der sich aus empirisch gewonnen Informationen, aus allgemeinen Gesetzmäßigkeiten, ableiten lässt
die Aussagenlogik (deduktives Schlussfolgern) - Aussagelogik stellt verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung, Aussagen miteinander zu verknüpfen, um zu neuen Aussagen zu gelangen - dabei kann der Wahrheitswert einer Aussage entweder wahr oder falsch sein - der Wahrheitswert entspricht keiner inhaltlichen Richtigkeit!
die Aussagensarten der Aussagenlogik (deduktives Schlussfolgern) 1. Verneinte Aussage (Negation): Wenn eine Aussage A wahr ist, dann muss die Verneinung -A falsch sein bzw. wenn eine Aussage A falsch ist, dann muss die Verneinung -A wahr sein 2. logische Äquivalenz: die Aussage A ist äquivalent zu B ist immer dann wahr, wenn die Wahrheitswerte der beiden Aussagen übereinstimmen 3. Und-verknüpfte Aussagen (Konjunktionen): die Aussage "A und B" ist nur dann wahr, wenn sowohl A und B jeweils wahr sind; andernfalls ist "A und B" falsch, wenn nämlich A oder B oder beide Aussagen falsch sind 4. nicht-ausschließendes Oder (Disjunktion): die Aussage "A oder B" ist immer dann wahr, wenn mindestens eine der beiden Teilaussagen A oder B war ist; also auch dann, wenn beide Teilaussagen wahr sind; "A oder B" ist nur dann falsch, wenn sowohl A als auch B falsch sind 5. Materiale Implikation (Konditional): A und B werden zu einer neuen Aussage verbunden, die besagt, dass A eine hinreichende Bedingung für B ist, dass also B wahr ist, sobald A wahr ist; A -> B ist fast immer wahr, es sei denn, A ist wahr und B ist falsch
modus ponens eine Schlussfigur, bei der aus zwei Prämissen eine positive Konklusion hergeleitet wird: 1. Wenn P, dann Q. (Wenn es regnet, ist die Straße nass) 2. Gegeben P (Es regnet) 3. Q (die Straße ist nass)
modus tollens eine Schlussfigur, bei der aus zwei Prämissen eine negative Konklusion hergeleitet wird: 1. Wenn P, dann Q. (Wenn es regnet, ist die Straße nass) 2. Nicht Q (Die Straße ist nicht nass) 3. Nicht P (es regnet nicht)
die Auswahlaufgabe von Wason zum modus tollens - Selektionsaufgabe, bei der Personen durch das Umdrehen geeigneter Karten Aussagen über ihre formale Richtigkeit überprüfen sollten 1. Wenn P, dann Q (wenn auf der Vorderseite ein Vokal ist, dann ist auf der Rückseite eine gerade Zahl. 2. Nicht Q. (auf der Rückseite ist keine gerade Zahl) 3. Nicht P (auf der Vorderseite ist kein Vokal). -> je abstrakter die Aufgabe, desto schwieriger zu lösen
Erklärungsansätze für die Verbesserung der Leistung bei kontextueller Einbettung -Heuristiken: keine logische Deduktion, sondern einfache Faustregeln und den daraus resultierenden Urteilsverzerrungen - domänenspezifische Ansätze: Situationen können einen Mechanismus aktivieren in einer bestimmten Domäne, z.B. evolutionspsychologischer Ansatz
Grundzüge der Prädikatenlogik - betrifft die interne Struktur von Aussagen - z.B. ist "ist größer als" ein Prädikat, da hiermit etwas über ein Objekt ausgesagt werden kann - Syllogismen: logische Schlussfolgerungen, die aus zwei Prämissen und einer Schlussfolgerung bestehen, z.B. Karl ist größer als Tom (Prämisse 1). Tom ist größer als Maja (Prämisse 2). Karl ist größer als Maja (Konklusion) - Verwendung von positiven Quantoren (alle, einige) und negativen Quantoren (keine, einige nicht)
Probleme bei All-Aussagen - Konversion möglich bei "einige A sind B" und "kein A ist B" - Konversion nicht möglich für All-Aussagen und "einige A sind nicht B"
Bayes-Theorem - präskriptives, normatives Modell - setzt sich aus A-priori-Wahrscheinlichkeiten und bedingten Wahrscheinlichkeiten zusammen - A-priori-Wahrscheinlichkeit P(H): Wahrscheinlichkeit, mit der eine Hypothese zutrifft, bevor irgendwelche Anhaltspunkte berücksichtigt werden inklusive der Alternativhypothese P(~H) - bedingte Wahrscheinlichkeit P(E/H): Wahrscheinlichkeit, dass ein bestimmtes Ereignis eintritt, wenn eine bestimmte Hypothese zutrifft, inklusive Alternativhypothese P(E/~H) - aus beiden Wahrscheinlichkeiten wird die A-posteriori-Wahrscheinlichkeit gebildet: die Wahrscheinlichkeit, dass eine Hypothese nach Berücksichtigung eines eingetretenen Ereignisses zutrifft
Formel A-posteriori-Wahrscheinlichkeit P(H/E) = (P (E/H) * P(H))/(P(E/H)*P(H) + P(E/~H)*P(~H))
Fehlerquelle bei der Einschätzung der Wahrscheinlichkeit: Vernachlässigung der Basisrate Beispiel Krebserkrankung - Krebstyp führt in 95% der Fälle zu positivem Testresultat - in 5% der Fälle fällt der Test positiv aus, obwohl man nicht erkrankt ist - Basisratenwahrscheinlichkeit (A-priori-Wahrscheinlichkeit), d.h. nur einer von 10.000 Menschen bekommt diesen Krebs
Fehlerquelle bei der Einschätzung der Wahrscheinlichkeit: Konservatismus - konservative Schätzung, d.h. das kumulative Gewicht der beobachteten Anhaltspunkte wird unterschätzt
Fehlerquelle bei der Einschätzung der Wahrscheinlichkeit: Gedächtnisfaktoren - Wahrscheinlichkeitsabgleich: Verhalten, bei dem man zwischen Alternativen auswählt und sich dabei am objektiven Erfolgsanteil dieser Alternativen orientiert - die Vernachlässigung der Basisrate nimmt ab, wenn Ereignisse in absoluter und nicht in relativer Häufigkeit angegeben werden - Schlussfolgerungen auf der Basis von Häufigkeiten gelingen besser als solche aufgrund von Wahrscheinlichkeiten, da diese tagtäglich vorkommen - erfahrungsbasierte Schätzungen sind genauer - Gedächtnisabruf, z.B. Anfangsbuchstabe und Buchstabe an dritter Stelle - Ähnlichkeitsbeurteilung, z.B. zwei Münzwürfe
Fehlerquelle bei der Einschätzung der Wahrscheinlichkeit: Spielerirrtum/Monte-Carlo-Effekt Trugschluss, dass ein Ereignis, nach dem „Gesetz des Mittelwerts“ zufolge, demnächst mit größerer Wahrscheinlichkeit eintreten wird, wenn es eine Zeit lang nicht eingetreten ist
Die adaptive Natur der Rekognitionsheuristik - das, was Menschen aus ihrer Erinnerung wiedererkennen, wird als wichtiger und größer betrachtet als das, was sie nicht wiedererkennen - Beispiel: Vergleich der Einwohnerzahl zweier Städte, von der eine bekannt war; Korrelation zwischen Größe der Städte und Häufigkeit der Nennung dieser Städte in der Zeitung; Korrelation zwischen Wahrscheinlichkeit des Wiedererkennens und der Häufigkeit der Nennung in der Zeitung; Korrelation zwischen der Wahrscheinlichkeit des Wiedererkennens und der Größe der Städte - adaptive Informationswahl bei der Beurteilung, z.B. Panda und Falter
Theorie des subjektiven Nutzens - der Wert, den wir Geld beimessen, hängt nicht linear mit dem Nennwert des Geldes zusammen - kurvilineare Funktion, d.h. der Geldbetrag muss sich mehr als verdoppeln, damit sich sein Nutzen verdoppelt - Verlust wird stärker gewichtet als Gewinn - sehr kleine Wahrscheinlichkeiten werden gegenüber großen Wahrscheinlichkeiten überbewertet (subjektive Wahrscheinlichkeit)
Rahmungseffekte - Entscheidungen variieren in Abhängigkeit davon, wo man sich auf der Nutzenkurve befindet - rahmender Kontext beeinflusst die Entscheidung - Beispiel: Asiatische Krankheit
Neuronale Grundlagen von subjektivem Nutzen und subjektiver Wahrscheinlichkeit - Dopaminerge Aktivität im Nucleus accumbens spiegelt die Höhe der Belohnung wider - der ventromediale Kortex ist bei Menschen beteiligt, wenn die Wahrscheinlichkeiten von Belohnungen integriert werden müssen
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