Deutsch 1

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10. Klasse Deutsch Slide Set on Deutsch 1, created by Melanie Gödde on 06/03/2019.
Melanie Gödde
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    Fiktionale Literatur (literarische oder poetische Texte) zählen wir Texte, die aus der Fantasie, der Fiktion(=Vorstellung) eines Autors hervorgegangen sind   nonfiktionale Literatur (Gebrauchstexte, Sachtexte) beschreibt die reale Welt, benennt Fakten und Zusam-menhänge, Sachprobleme und Lösungswege. Sie hat das Ziel, Sachinformationen festzuhalten und zu vermitteln. Ihre Sprache ist klar und eindeutig   Literarische Gattungen Lyrik Die Lyrik ist ihrem Ursprung nach sehr eng mit Musik verbunden, also mit Klang, Rhythmus und Reim. Die Lyrik ist – historisch gesehen – die älteste lite-rarische Form, Zu lyrischen Texten zählen Liebesgedichte, Balladen, politische Gedichte, Sprüche in Reimform und vieles andere mehr.   Epik Erzählende Dichtung. Ihre Grundsituation ent-spricht einer alltäglichen Situation, in der Menschen miteinander kommunizieren. Die Sprachform der Epik ist die Prosa, d.h. eine freie Sprache, die nicht durch die formalen Gesetze des Verses gebunden ist. Zu den Erscheinungsformen der Epik zählen wir z.B. Romane, Erzählungen und Kurzgeschichten.   Dramatik Das Drama lebt von dem Konflikt, der zwischen Personen (Figuren) besteht, von der Spannung, die zwischen ihnen herrscht. Im Drama werden Probleme persona-lisiert, d.h., eine bestimmte Person steht für eine Meinung oder Überzeugung. Man bezeichnet den „Helden“ in der Dramaturgie als Protagonisten und den „Antihelden“ als Antagonisten. In der Literaturgattung Drama gibt es viele verschiedene Erscheinungsformen: Tragödien, Komödien, Lustspiele, Volksstücke.  

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    Wie setzt man sich mit literarischen Texten auseinander? 1.Schritt: Analyse Die Analyse hat das Ziel einer objektiven, richtigen und vollständigen Bestands-aufnahme des Textmaterials.   •Inhalt Welche Handlung wird erzählt? Wann und wo spielt die Geschichte? Welche Personen werden dargestellt? •Gehalt Welches Problem wird dargestellt? Wie wird das Problem gelöst? Warum ist das Problem unlösbar? •Aufbaustil Wie ist die Geschichte strukturiert? Aus wessen Perspektive wird die Geschichte erzählt? In welche Kapitel und Abschnitte ist die Geschichte untergliedert? •Sprachstil Wie sind die Sätze konstruiert? Welche Sprachebene hat der Text? Wie werden die Wörter verwandt?   2. Schritt: Interpretation Textimmanente Interpretation - weil man das „aus dem Text herausholt“, was in ihm „drinsteckt“ (immanent = innewohnend, darin enthalten). Das bedeu-tet, dass alle Aussagen, die gemacht werden, mit dem Text bewiesen (belegt) wer-den müssen.   Textexterne Interpretation - Die Einbeziehung von Informationen, die außerhalb des Textes liegen,  in welchem Kontext ein Werk steht, und zu berücksichtigen, in welchem politischen, geistigen, wirtschaftlichen und sozialen Umfeld der Text entstanden ist. Auch Informationen aus der Biografie eines Autors und Kenntnisse über sein lite-rarisches Gesamtwerk können von großer Bedeutung für das Verständnis eines bestimmten literarischen Textes sein.   3. Schritt: Bewertung

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    Unter dem Gehalt beispielsweise eines Romans versteht man die Problematik, die der Autor in den Mittelpunkt stellt: Dazu gehören • menschliche Grundprobleme wie Liebe und Hass, Tod und Leben, Nähe und Distanz, Vertrauen und Misstrauen, • die Bewältigung von Schicksalsschlägen (Tod, Unfall, Krankheit), • die Behandlung von sozialen Problemen (Arbeitslosigkeit, Armut, Alkoholismus, Fremdheit, Isoliertheit) • die Auseinandersetzung mit politischen Zuständen (Terrorismus, Rassismus, Krieg, Revolution), • die Suche nach dem Sinn des Lebens.   In vielen Romanen finden Sie nicht nur die Darstellung eines einzigen Problems, sondern mehrere Probleme, die einander beeinflussen.   Mit dem Inhalt ist die Handlung, das Geschehen gemeint, über das der Autor berichtet, also die „Story“ oder der „Plot“, um es mit modernen Begriffen zu benennen. Wenn Sie also eine Inhaltsangabe schreiben, berichten Sie meistens über das, was in einem Roman „passiert“, setzen sich aber nicht mit seiner Problematik auseinander.   Erzählstrukturen Als Prosa werden Texte sowie Äußerungen bezeichnet, die weder durch Verse, Reime noch Rhythmus (Metrum) gebunden sind. Daher wird die Prosa auch als ungebundene Rede bezeichnet Der Aufbaustil kennzeichnet die Art und Weise, in der ein literarischer Text aufgebaut, gegliedert oder strukturiert ist.   Wie können wir eine Geschichte erzählen?   linearer Erzählstil   Wir erzählen die Episoden nacheinander („linear“) in der zeitlichen Reihenfolge, in der sie sich ereignet haben Wirkung: Einheitlich, wenig Spannung   Haupthandlung ( A und B )-Nebenhandlung( C, D ,E )   Geschichte wird in mehrere Handlungsstränge aufgelöst. Wirkung: Spannung der Haupthandlung wird ausgereizt.   Rahmenhandlung   Wir umgeben die Geschichte von A und B mit einer Rahmenhandlung. Rh 1 : Dr F stellt das Problem einer unerfüllten Liebe dar Binnenerzählung Die Geschichte von A und B Rh 2 : Dr. F wertet die Geschichte aus. Wirkung: Psychologische Bedeutung wird in den Mittelpunkt gestellt.   Vorschau und Rückblende    Wir variieren den chronologischen Aufbau der Geschichte durch Rückblende und Vorschau. Wirkung: Eine Geschichte kann aufgelockert werden, und man kann zusätzliche Spannungsmomente schaffen.   diskontinuirlicher Erzählstil   Chronologie wird aufgehoben und beginnen die Erzählung mit der unglücklichen Ehe. Wirkung: Spannung und Frage wie das alles so passieren konnte.   Welche Erzählstruktur der Autor auch wählen mag, entscheidend ist, ob es ihm gelingt, die von ihm angestrebte Wirkung zu erzeugen.

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    Erzählform und Erzählperspektiven Wer soll die Geschichte erzählen? Gefragt ist nach der Erzählform.( Ich-Erzählung oder Er/Sie-Erzählung )   Vorteil Ich-Erzählung : Dass sich der Leser mit dem Erzähler identifiziert und in das Geschehen unmittelbar hineingezogen wird. Nachteil : Wenn zwischen dem „Ich“ in der Geschichte und dem Leser zu große Differenzen bestehen,   Er-Sie Erzähler : Kein Beteiligungsverhältnis des Erzählers zum Erzählten. Gleichwohl beschreibt er die Erlebnisse einer anderen Person und nutzt die Möglichkeit, deren Gedanken und Gefühle genau darzustellen. Vorteil: Kann den Eindruck erwecken, „allwissend“ zu sein.   WICHTIG!!!! : Beachten Sie den Unterschied zwischen Autor und Erzähler. So vermeiden Sie es, einen literarischen Text aus der Biografie eines Autors zu interpretieren und so möglicherweise in eine Sackgasse zu geraten.     Erzählperspektiven Aus wessen Sicht soll das Geschehen betrachtet werden? 1. Die personale Erzählperspektive • Der Leser erfährt vom personalen Erzähler nur solche Überlegungen und Wahrnehmungen, die von einer der handelnden Figuren berichtet oder beobachtet werden können. Vorteil: veranlasst den Leser, sich in eine bestimmte Person hineinzuversetzen und sich mit ihr intensiv auseinanderzusetzen, sogar wenn einem diese Person eigentlich wesensfremd ist.   2. Die auktoriale Erzählperspektive • Der Erzähler ist im Text ständig präsent, indem er den Leser direkt anspricht. • Der Erzähler greift in das Geschehen dadurch ein, dass er auf zukünftiges Geschehen hinweist. • Der Erzähler kommentiert das Verhalten der Figuren • Der Erzähler steuert eigene Gedanken bei. • Der Erzähler wendet sich an den Leser mit dem Appell, das Geschehen selbst zu beurteilen. • Der Erzähler legt dem Leser Erzählentscheidungen offen.   3. Die neutrale Erzählperspektive • „erzählerlose Erzählen“ • Der Erzähler tritt ganz hinter das Erzählte zurück • Wie eine Kamera, die keine Gedanken erfassen kann  

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    Aufgaben zur Selbstüberprüfung II 1. Erstellen Sie einen Katalog der Kriterien für die personale und die auktoriale Erzählperspektive.   1. Personale Erzählperspektive: Schilderung der Handlung aus der Sicht einer bestimmten Person Innere Monologe und Reflexionen Verzicht auf erläuternde Bemerkungen Häufig direkte Rede Auktoriale Erzählperspektive: Erzähler ist erkennbar Direkte Anrede des Lesers Eingreifen des Erzählers in das Geschehen, z. B. durch Verweise auf Zukünftiges Offenlegung von Erzählentscheidungen Schilderung der Gedanken und Gefühle aller Personen Appelle an den Erzähler zur Bewertung des Geschehens   2. Lesen Sie die folgenden Textbeispiele, entscheiden Sie, welche Erzählperspektive verwandt wird, und begründen Sie Ihre Entscheidung anhand der Kriterien, die Sie unter Aufgabe 1. erstellt haben. Beachten Sie, dass nicht alle Kriterien zutreffen müssen.   Text 1: Auktoriale Erzählperspektive: – Der Erzähler ist als Person erkennbar. („Nein, ich muss der Reihe nach erzählen.“) – Der Leser wird direkt angesprochen. („Und womöglich denkt einer von Ihnen, ich wolle mich über Sie lustig machen.“) – Appell an den Leser. („Wir dürfen keine Fehler machen.“) Text 2: Personale Erzählperspektive: – Die Handlung wird aus der Sicht einer bestimmten Person, einer Frau, betrachtet. – Die Erzählerin denkt gleichzeitig über das Geschehen nach. – Die Erzählerin erläutert das Geschehen nicht, sondern lässt es für sich selbst sprechen. – Das Gespräch wird in direkter Rede wiedergegeben.   Figuren Es ist sehr wichtig, dass der Autor eines epischen Werks eine klare Vorstellung von den Personen hat, über die er schreiben will, denn sie sind die Träger der Handlung. An ihnen wird die Problematik der Geschichte festgemacht, aus der Spannung zwischen den Figuren der Geschichte entwickelt die Erzählung ihre Dynamik.   Figurenkonstellation Wie viele Figuren sollen in der Geschichte auftreten? Wer ist die Hauptfigur? Wer sind die Nebenfiguren? Welche Figuren gehören zueinander, sind z. B. durch Generationenzugehörigkeit, Geschlechterzugehörigkeit, gemeinsame soziale Herkunft, politische Überzeugung und Werteorientierung miteinander verbunden? Wer ist die zentrale Figur? (Protagonist) Wer ist der Gegenspieler? (Antagonist)   Figurenkonzeption Wie soll die einzelne Figur gestaltet sein, oder – wie es ein Schauspieler formulieren würde – wie soll die Rolle „angelegt“ sein? Soll es eine Figur sein, die ihre Persönlichkeit im Laufe der Handlung durch ihre Erfahrungen und Erkenntnisse verändert und sich dadurch weiterentwickelt (dynamische Figur), oder soll es eine Figur sein, die unverändert bei ihren Einstellungen und Verhaltensweisen bleibt (statische Figur)?   Soll sie einen bestimmten Typus darstellen, wie „der Sportler“? Soll der Charakter der Figur leicht erkennbar sein (offene Figur), oder sollen die Eigenschaften der Person nicht so leicht und eindeutig erkennbar sein (geschlossene Figur)?

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    Charakterisierung Die direkte Charakterisierung:  Der Erzähler äußert sich mit Beschreibungen und Kommentaren ausdrücklich über eine Figur. • Eine Figur beschreibt sich und ihren Charakter ausdrücklich selbst • Eine Figur wird durch eine andere Figur oder andere Figuren ausdrücklich charakterisiert.   Wir halten fest: Wenn die Charaktereigenschaften einer Figur in Form von Bewertungen, Kommentaren, Einschätzungen ausdrücklich genannt werden, spricht man von einer direkten Charakterisierung. Eine Figur kann durch den Erzähler, durch die Figur selbst oder durch andere Figuren direkt charakterisiert werden.   Die indirekte Charakterisierung • Aus dem von dem Erzähler geschilderten Verhalten einer Figur können Rückschlüsse auf den Charakter dieser Figur gezogen werden. • Aus den von dem Erzähler geschilderten Fähigkeiten einer Figur können Rückschlüsse auf den Charakter dieser Figur gezogen werden. • Aus dem von dem Erzähler beschriebenen Äußeren einer Figur können Rückschlüsse auf den Charakter dieser Figur gezogen werden.   Wir halten fest: Beschreibt der Erzähler das Verhalten, die Fähigkeiten, das Aussehen einer Figur kommentarlos, erwähnt also Charaktereigenschaften nicht ausdrücklich, dann handelt es sich um eine indirekte Charakterisierung. In dem Fall ziehen wir Leserinnen und Leser Rückschlüsse auf Charaktereigenschaften, die nicht explizit (= ausdrücklich) im Erzähltext erwähnt werden.    

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     Raum und Zeit Die Festlegung der Zeit, in der ein episches Werk spielt, hat eine ähnliche Bedeutung wie die des Raums. Eine Geschichte, die in unserer Zeit und in unserem Kulturkreis spielt, baut auf Vertrautem auf: Wir kennen die Wertvorstellungen der Menschen, können ihr Verhalten einschätzen, wissen um die Probleme unserer Zeit. Wenn die gleiche Geschichte in einer anderen Zeit, etwa Mittelalter, spielt, verschiebt sich unser vertrauter Bezugsrahmen. Wir können die brutale Gewalt der Menschen nicht nachvollziehen, ihre verzweifelte Gläubigkeit, ihren Umgang mit Leid und Tod. Elemente des Sprachstils Autoren setzen nie nur ein einziges stilistisches Element ein, sondern fast immer ein Bündel von Instrumenten. Die literarische Gesamtwirkung entsteht dann aus dem Zusammenwirken der sprachlichen Instrumente. • Die Wirkungen einer stilistischen Methode sind nicht garantiert. Ein Autor kann beispielsweise das Stilmittel der Ironie verwenden, um die Schwächen einer bestimmten Person zu entlarven, aber seine Formulierungen werden vom Leser als ernst gemeint aufgefasst.  Und bitte beachten Sie: Interpretationen zielen nicht auf die Beschreibung einzelner stilistischer Elemente ab, sondern betrachten den Zusammenhang formaler und inhaltlicher Elemente. Interpretationen erklären, legen aus und hinterfragen. Und natürlich werden sie nicht in der Form von Tabellen erstellt, sondern als Fließtext ausformuliert. Wortwahl  Ist der Sprachstil verbal oder nominal? Bei dem verbalen Sprachstil steht das Verb im Mittelpunkt des Satzes; um das Verb ranken sich die anderen Satzteile. Durch die Verwendung des Verbs wird der Satz lebendig und direkt. Deshalb wird der verbale Sprachstil sehr häufig verwandt. Man kann aber die gleiche Aussage anders formulieren, indem man aus dem Verb ein Nomen macht; aus dem Verb „küssen“ wird das Nomen „Kuss“, aus „loben“ wird „das Lob“ usw. Dieses bezeichnet man als nominalen Sprachstil. Wenn ein Autor mehr Distanz zu seinem Leser erzielen will, wie beispielsweise in offiziellen Schreiben, verwendet er den nominalen Sprachstil.   verbaler Stil: Es ist schön, einen Menschen zu lieben.    -> direkt, unmittelbar, eindeutig nominaler Stil: Die Liebe zu einem Menschen ist schön    -> indirekt, distanziert, flach   In welcher Zeit ist der Text geschrieben? Präsens: Ich schaue aus dem Fenster. Es regnet. Die Straßen glänzen vor Nässe.   ->  gegenwärtiges Geschehen Präteritum: Ich ging über die Straße und betrachtete im Spiegelbild einer. . .  ->  vergangenes, abgeschlossenes Geschehen historisches Präsens: Ich schlenderte gedankenverloren durch den Park. Da steht er plötzlich vor mir, bleich mit wirrem Haar. -> Wechsel vom Präteritum zum Präsens zur Steigerung der Spannung   Sollen die Aussagen wirklich oder möglich sein? Indikativ: Dieser Mann ist rücksichtslos und egoistisch. ->  Wirklichkeitsform: allgemeingültige Aussage Konjunktiv Edel sei der Mensch, hilfreich und gut.  -> Möglichkeitsform: wünschenswertes Geschehen   Soll der Täter oder das Opfer im Mittelpunkt stehen? Aktiv: Die wütende Frau schlug den Mann mit ihrer Handtasche.  -> Die Täterin als Urheberin der Handlung; Täterin im Mittelpunkt des Geschehens Passiv Der Mann wurde von der wütenden Frau mit einer Handtasche geschlagen. -> Mann als Opfer im Mittelpunkt des Geschehens   Wie soll der Text ausgeschmückt werden? Adjektive oder Eigenschaftswörter, die eine Aussage über ein bestimmtes Merkmal treffen, dienen als stilistische Elemente. Adjektive können eingesetzt werden • zur Erklärung von Substantiven (= attributive Verwendung), z. B. Die erfolgreiche Frau  • zur Erklärung von Verben (= adverbiale Verwendung), z. B. Die Frau arbeitet erfolgreich.   Beispiel ohne Adjektive  Er fuhr in seinem Cabrio mit seiner Freundin durch die Stadt.   -> farblos, langweilig, keine Akzente Beispiel mit Adjektiven Er fuhr aufreizend langsam mit seinem nagelneuen, aber noch nicht bezahlten Cabrio, neben sich seine strahlende und lachende Freundin, durch diese spießige Kleinstadt.  -> Viele Adjektive, die sich zu einem farbigen Bild zusammenfügen; Gegensatz zwischen jugendlicher Lebenslust und Spießigkeit wird deutlich.   Die stilistische Wirkung von Adjektiven ist gering, wenn sie klischeehaft und in abgedroschenen Formulierungen eingesetzt werden. „Der durchtrainierte Sportler rannte locker durch den grünen Wald und hoffte, eine temperamentvolle Spanierin zu treffen.“ Auch wirken überflüssige Adjektive („die runde Kugel“ und „der weiße Schimmel“) eher peinlich, weil die Begriffe die Beifügung erübrigen (Fachleute sprechen hier von einer Tautologie).   Wie kann man einen Text bildlich gestalten? Bildliche Ausdrücke und Vergleiche nennt man auch Metaphern. Bildlicher Ausdruck „Vergleich“ Sie glänzten in der Morgensonne wie Diamanten. ->. Die Vorstellung des Lesers wird durch Einbeziehung von Eindrücken aus anderen Bereichen unterstützt und erweitert, indem Vergleiche hergestellt werden. „wie“ Verkürzter Vergleich Markus ist ein Fuchs, Petra ist eine Biene -> Starke Vereinfachung; wirkt häufig wie ein abgedroschenes Klischee. Metaphern aus einer Redewendung Im Trüben fischen -> Etwas auf die hohe Kante legen Reduzierung der Aussage auf eine Redewendung  

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    Wie sollen Fremdwörter verwandt werden? Vorteil : Viele verschiedene Begriffe, Vergleiche, Bilder und Redewendungen, um eine Situation oder Figur exakt, differenziert und anschaulich beschreiben zu können. Nachteil: Durch „abgehobene" Formulierungen eine Sprachbarriere aufgebaut, die das Verständnis des Textes erschweren kann und den Leser unter Umständen abschreckt. Z.B. : Alte Texte  Beispiel: Der Ödipus-Komplex ist nach Freud Kernkomplex aller Psychoneurosen. Neu-rosen sind nervöse Anomalien, die nicht auf einer pathologischen Veränderung der Nerven, sondern auf funktionellen Störungen des Nervensystems beruhen. Wirkung Fachsprache, die für Spezialisten verständlich ist, nicht aber für den „normalen Leser". Sie ist als stilis-tisches Instrument in fiktionalen Texten nicht geeignet. Beispiel: Nachdem der Herr in Gamaschen und gelbem Herbstpaletot [Mantel] ein Billett [Fahrkarte] der 1. Klasse erworben hatte und vom Kondukteur [Schaffner] hatte inspizieren lassen, lustwandelte er auf dem Perron [Bahnsteig]. Wirkung: Verwendung von Wörtern französischen Ursprungs, wie sie um 1900 üblich waren. Diese Wörter vermitteln die Atmosphäre der damaligen Zeit; heute werden sie nicht mehr verwandt. Sie wären in einem Roman, der in unserer Zeit spielt, ungeeignet. Beispiel: Meine Damen und Herren, wir müssen noch die Frage ventilieren, ob wir die Anträge negieren wollen. Meine Damen und Herren, wir müssen noch die Frage klären, ob wir die Anträge verneinen / ablehnen wollen. Wirkung: Der Redner will sich als besonders intelligent darstellen. Oder: Die Bemerkung ist ironisch gemeint und soll einen simplen Tatbestand ins Lächerliche ziehen

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    Satzbau Satzkonstruktionen Der Autor kann vollständige Sätze und Satzfragmente aneinanderreihen: Lebst du, bist du in Ordnung – lebst du? Er liegt neben mir. Weint. Schluchzt. Hält meine Schultern. Durch diese Art der Darstellung entsteht eine bedrohliche und hektische Atmosphäre, die der Todesangst der Menschen in einer Kriegssituation entspricht und den Leser in ihren Bann zieht.   Der Autor kann vollständige Hauptsätze hintereinanderreihen (Parataxe = Satzreihen, Satzverbindungen; = parataktische Satzkonstruktionen): Ich kannte Herrn Gohl vom Museum auf der Burg. Ich war nachmittags oft dort. Herr Gohl hatte es mir erlaubt. Ich half ihm, die neuen Ausstellungsräume einzurichten. Herr Gohl arbeitete auch dort. - Ein Junge beschreibt, was er in seiner Kleinstadt erlebt. Seine Worte sind einfach, die Sätze sind schlicht konstruiert. Damit passt die Sprache zu ihm und seinen Erlebnissen. Der Text wirkt durch seine Einfachheit glaubwürdig und überzeugend.   Der Autor kann Haupt- und mehrere Nebensätze ineinanderfügen (Hypotaxe = Satzgefüge; = hypotaktische Satzkonstruktionen) Der Schulmeister zeigte sich zufrieden, dass ich mitfahre; meine Mutter sah es auch gern und legte mir einige Sachen zurecht, indessen ich das Gefährt [Anm.: die Kutsche] aus dem Gasthause holte, wo es eingestellt war. Anna sah allerliebst aus, als sie wohlvermummt und verschleiert dem Schulmeister zur Seite saß.   Der Autor kann Haupt- und Nebensätze, die voneinander abhängig sind, zu einer komplizierten Struktur ineinander schachteln (Treppensätze): Mit aller Bestimmtheit will ich versichern, dass es keineswegs aus dem Wunsche geschieht, meine Person in den Vordergrund zu schieben, wenn ich diesen Mitteilungen über das Leben des verewigten Adrian Leverkühn, dieser ersten und gewiss sehr vorläufigen Biografie des teuren, vom Schicksal so furchtbar heimgesuchten, erhobenen und gestürzten Mannes und genialen Musikers, einige Worte über mich selbst und meine Bewandtnisse vorausschicke. - Dieser Text ist für uns heutige Leser nicht mehr leicht aufzunehmen. Die langen Satzkonstruktionen veranlassen uns, langsam zu lesen und uns auf sie zu konzentrieren. Damit zwingt uns der Autor aber zur Ruhe und zu einer intensiven Auseinandersetzung mit den Inhalten des Textes.   Wortstellung Beispiel: Vater hat mir zum Geburtstag die Große Brockhaus-Enzyklopädie geschenkt. -Wirkung Dieser Satz wirkt relativ neutral, weil die vier Elemente des Satzes gleichermaßen bedeutsam sind. Die Betonung liegt auf dem Vater. Beispiel: Die Große Brockhaus-Enzyklopädie hat Vater mir zum Geburtstag geschenkt. -Wirkung Die Betonung liegt auf der Großzü-gigkeit des Geschenks. Beispiel: Zum Geburtstag hat Vater mir die Große Brockhaus-Enzyklopädie geschenkt. -Wirkung Vater hat meinen Geburtstag nicht vergessen. Beispiel: Geschenkt hat mir Vater die Große Brockhaus-Enzyklopädie. -Wirkung Er hat mir etwas geschenkt und nicht (wie sonst) nur geliehen.

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    Stilschichten Kategorie              Beispiel                                                     Wirkung                            Anwendung dichterisch             Er hat nicht alle seine Sinne beisammen.        veraltet                            abgehobene Sprache gehoben                Er ist minderintelligent.                                neutral, distanziert            Reden, offizielle Schriftstücke normalsprachlich    Er ist dumm. wertfrei Verkehrssprache           umgangssprachlich umgangssprachlich Er ist blöde.                                                  lässig, mit einer gewissen  Verkehrssprache                                                                                              Geringschätzung               Alltagssprache sprachlich nachlässig Er ist bescheuert.                                        verächtlich                       gefühlsbetonte, bildhafte Alltags-sprache vulgär                     Er hat ein Rad ab. Er tickt nicht ganz richtig.   drastisch, vulgär               derb-obszöne Sprache, Sonder-oder Gruppen-                                                                                                                                   sprache   Übung zur Kreativität Sammeln Sie Ausdrücke verschiedener Sprachebenen, um zu beschreiben, dass jemand viel Alkohol getrunken hat.   Er hing die ganze Nacht am Glas. dichterisch: voll des süßen Weines sein  gehoben: alkoholisiert sein normalsprachlich / umgangssprachlich: betrunken sein vulgär: besoffen sein. Welche anderen Begriffe finden Sie für das Gesicht eines Menschen? dichterisch: Haupt gehoben: Anlitz normalsprachlich / umgangssprachlich: Gesicht vulgär: Fresse   Mit welchen Ausdücken kann das Sterben eines Menschen umschrieben werden? In den Himmel gehen. Ins Licht gehen. Von uns gehen. In Frieden ruhen. dichterisch: den Odem aushauchen gehoben: verscheiden vulgär: krepieren normalsprachlich / umgangssprachlich: die Radieschen von unten sehen.  

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    .Aufgaben zur Selbstüberprüfung   Blättern Sie bitte wieder zurück zu dem Kapitel „Charakterisierung“ und schauen Sie sich die drei Textbeispiele zur indirekten Charakterisierung an. Welche Rückschlüsse können Sie aus den kurzen Textausschnitten auf die Charaktereigenschaften a) des Zöglings Törleß b) John Franklins c) der in dem Beispiel aus Thomas Manns Roman „Lotte in Weimar“ beschriebenen jungen Dame ziehen? 1. a) Dass Törless ins Internat gehen musste, „hatte später viele Tränen gekostet“. Er „litt an fürchterlichem, leidenschaftlichem Heimweh“. […] Diesen Aussagen zufolge haben wir es hier mit einem sehr sensiblen jungen Mann zu tun. Dass er zartbesaitet ist, wird im Folgenden noch betont: „Er sah alles nur durch einen Schleier und hatte selbst untertags häufig Mühe, ein hartnäckiges Schluchzen hinabzuwürgen; des Abends schlief er stets unter Tränen ein.“ Törless hat offensichtlich Anpassungsschwierigkeiten, kann sich also in eine neue Umgebung nicht gut eingewöhnen, was die Aussage „Er schrieb Briefe nach Hause, beinahe täglich, und lebte nur in diesen Briefen“ noch betont.   b) Der zehnjährige John Franklin wird als „langsam“ beschrieben: Er war „so langsam, dass er keinen Ball fangen konnte“. Wir scheinen es mit einem unsportlichen Jungen zu tun zu haben. Er arrangiert sich aber mit der Situation, indem er für die anderen Kinder die Schnur hält. Das heißt: Er will dazu gehören und schafft dies auch, indem er die Fähigkeit zeigt, sich unterzuordnen. Er ist unbeirrbar und standfest wie ein Baum (oder auch eine Vogelscheuche, wie es später heißt): „Er hielt sie so gut wie der Baum, er senkte den Arm nicht vor dem Ende des Spiels.“ c) Die zwanzigjährige Frau, die hier beschrieben wird, hat ein hässliches Äußeres; gleichzeitig erfahren wir durch die Beschreibung ihres Aussehens aber, dass sie intelligent zu sein scheint: Sie „war recht unschönen, aber intelligenten Ansehens“. Sie ist intelligent genug, ihre Hässlichkeit zu überspielen: – ja, schon die Art, wie sie vom ersten Augenblick an und dann immerfort das doch unverkennbare Schielen ihrer gelb-grünen Augen teils durch häufigen Lidschlag, teils durch hurtiges Umher- und namentlich Emporblicken zu verbergen suchte, erweckte den Eindruck einer nervösen Intelligenz“. Ihr „zwar breiter und schmaler, aber klug lächelnder und sichtlich in gebildeter Rede geübter Mund“ lässt durchblicken, dass sie sicher eine geübte Rednerin ist, was in der Folge auch bestätigt wird: „Sogleich begann sie zu sprechen, schnell, tadellos, ohne Pause zwischen den Sätzen und mit hoher Gewandtheit.“

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    Inhalt: Ein Vater fördert in übersteigertem Maße die Begabung seiner Tochter als Violinistin und verstrickt sich dadurch in ein Verbrechen, das seine bürgerliche Existenz zerstört. Gehalt: Die Liebe des Vaters zu seiner Tochter ist so groß, dass er sich selbst verliert und vereinsamt. Wie viel Nähe und Distanz braucht eine VaterTochter-Beziehung? Wie fremd sind Menschen einander? Wie verdunkelt sich der Geist eines Menschen? Erzählstruktur: Die tragische Geschichte der Tochter wird vom Vater in einer Rückblende erzählt. Erzählperspektive: Das Geschehen wird aus der Sicht des Vaters und damit des unmittelbar Betroffenen erzählt. Figurenkonstellation: Im Zentrum steht die Beziehung zwischen Vater und Tochter. Die Figur des Adrian Herzog, dem Martijn van Vliet sein Leben erzählt, erscheint weniger wichtig. Figurenkonzeption: Die Figuren sind dynamisch angelegt, sie verändern sich durch das Geschehen.   3. 1. Welche Bedeutung hat die Beschreibung des Raums? Der Raum vermittelt eine Atmosphäre von Stille und Kultiviertheit. Er schafft den Rahmen für ein konzentriertes musikalisches Arbeiten. Diese Erwartung des Lesers wird durch den Hinweis aufgehoben, dass Lea sich in diesem Raum ungehemmt ausleben wird. Durch diesen Gegensatz entsteht eine hohe Spannung, die durch den Hinweis auf die Liebe des Vaters zu Marie Pasteur verstärkt wird. 2. Welche Rolle fällt dem Vater und Erzähler in dieser Figurenkonstellation zu? Die Beziehung zwischen Lea, Marie und dem Vater ist völlig ungeklärt und sehr spannungsreich. Der Vater ist gleichzeitig Erzähler und Betroffener; er schafft die Situation und ist ihr gleichzeitig ausgeliefert; er will den Erfolg seiner Tochter, will sie aber auch nicht freigeben. 3. Ist der Satzbau im ersten, zweiten und dritten Absatz parataktisch oder hypotaktisch? Der Satzbau ist in den ersten beiden Absätzen parataktisch. Der Autor reiht einfach konstruierte Haupt- und Nebensätze zu Satzverbindungen aneinander. Im 3. Absatz des Zitats werden die einzelnen Sätze enger aneinander gebunden und nur noch durch Semikolons getrennt. Dadurch entsteht eine höhere Dichte und größere Dynamik.

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     Wo spielt der Roman? Hamburger Hafen Wann spielt der Roman? keine Zeitangabe; vermutlich frühe 1990er Jahre Warum waren die Väter von Hans und Arne Freunde? Sie haben die Havarie der „Elisabeth Schulte“ gemeinsam überlebt. Warum hat Arne Geld von seinem Sparbuch abgehoben? Um die Restauration der Segeljolle zu bezahlen. Was bedeutet Finnland für Arne? .​​​​​​​Er hat dort einen Freund: Toivo. Wie ist Arne in den Besitz eines Fernglases gekommen? Er fand es versteckt auf einem Schiff, das abgewrackt werden sollte Warum ist der Stapellauf der Jolle missglückt?  Arne hat Schuld, dass die Jolle von einem Kantholz rutscht Wer ist Kallus? Ein Seemann, den Hans’ Vater aus der Ostsee gerettet hat; Arbeiter auf der Abwrackwerft Wer rettet Arne aus dem Eis? Hans’ Vater mit einer Leiter   Aussagen 1. Es ist ganz viel von Tod und Selbstmord die Rede. Über dem Roman schwebt eine Atmosphäre von Melancholie. 2. Irgendwie reden die Familienmitglieder nicht offen und ehrlich miteinander. 3. Ich kann nicht glauben, dass Arne an dem Einbruch teilgenommen hat. 4. Kann der 19-jährige Hans wirklich die Rolle eines väterlichen Freundes spielen? 5. Der Roman wirkt so, als ob er in einer längst vergangenen Zeit spielt. Vieles wirkt eigentümlich antiquiert.   1. Wie beschreibt Siegfried Lenz die Jugendclique? Belegen Sie Ihre Aussagen durch Zitate aus der Erzählung. 2. Halten Sie die Beschreibung der Jugendclique für glaubwürdig? Begründen Sie Ihre Aussagen.   1. Es ist eine typische Jugendclique: Die Jugendlichen wollen erwachsen sein, über die Stränge schlagen, sich austesten, Grenzen überschreiten, Stärke und Autonomie beweisen. Sie schrecken vor Kriminalität nicht zurück. Die Mitglieder finden sich in der Gruppe stark, akzeptiert und aufgehoben. „Sie saßen bei Bier und Cola und fuhren wie ertappt auseinander, als ich hereinkam, ihr Schweigen zeigte mir, wie wenig willkommen ich war an ihrem Tisch. […] Von der Theke aus beobachtete ich, wie sie sich wieder einander zuwandten und zu reden anfingen, vergnügt, um Harmlosigkeit bemüht.“ (S. 178) Sie grenzen sich gegenüber Arne aus der Position der Starken gegenüber dem Schwachen ab. Sie manipulieren Arne, der unbedingt in die Clique aufgenommen werden will. Der Erzähler beschreibt das Verhalten der Gruppe lapidar und ohne besondere Dramatik. „Er bekam mit, dass Peter Brunswik ein Kommando gab und dass darauf draußen ein Kampf stattfand. Schläge fielen. Einer stöhnte auf. Etwas kollerte über die zementierte Auffahrt und Arne wusste, dass es Kalluks Taschenlampe war.“ (S. 184)   2. Ihr Verhalten ist glaubwürdig dargestellt; Gruppenzwang, Gruppenidentität und gruppendynamische Prozesse sind realistisch wiedergegeben. Die Beziehungen der einzelnen Gruppenmitglieder zu der Clique sind von unterschiedlicher Intensität. Wiebke ist vom Wesen her bürgerlich, aber sie ist gleichzeitig von den Freiräumen in der Gruppe fasziniert und setzt sich über ihre moralischen Bedenken hinweg. Sie benutzt die Gruppe als „Gegenwelt“ zu ihrer Familie. Lars hat sich von seiner Familie emotional getrennt und lebt nach seinen eigenen Maßstäben. Er ist skrupellos und aggressiv. Peter Brunswik bringt eine hohe kriminelle Energie in die Gruppe ein. Die Verhaltensweisen und Einstellungen der beschriebenen Personen sind für Jugendcliquen typisch.  

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    Direkte Charakterisierung – durch den Erzähler „Fordernd blieb sie an der Tür stehen und wartete darauf, dass ich mit ihr nach unten ging, meinen Hinweis auf ein gerade beendetes Gemeinschaftswerk quittierte sie mit spöttischem Lächeln.“ (S. 69) – durch die Person selbst „Wiebke war niemals bereit einen Vorwurf endgültig hinzunehmen ... und sagte plötzlich: Hör auf, hör doch endlich auf, ich kenne Arne besser als ihr alle zusammen. Ihr wollt, daß er nicht ausgefragt wird, daß wir einen Bogen machen um sein Unglück ... .“ (S. 54-55) – durch andere Personen „Arne gefiel das Zimmer [...] er fragte direkt: Wie alt ist Wiebke, Hans, und ich sagte: Wiebke ist vierzehn, ... .“ Indirekte Charakterisierung – durch das Verhalten „Auf einmal kam Wiebke herein, [...] ohne anzuklopfen, ließ sich auf mein marokkanisches Sitzkissen fallen, sagte nichts, [...] und blickte Arne grüblerisch an.“ (S. 25) „Dann erschien Wiebke, schlendernd, mit angenommener Sorglosigkeit bewegte sie sich auf meine Mutter zu, trat nah vor sie hin, anscheinend bereit, sich zu rechtfertigen, bevor sie noch den ersten Vorwurf zu hören bekam.“ (S. 93) „Sie presste die Kiefer aufeinander, ihre Augen wurden feucht, doch sie weinte nicht, sie fuhr sich mit dem Handrücken übers Gesicht, und es war ein leichter Trotz in ihrer Stimme, als sie sagte: […].“ (S. 142) – durch die Fähigkeiten – durch das Äußere    

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    Die schriftliche Durchführung literarischer Textarbeit Arbeitsschritte Ob Sie alle textimmanenten und textexternen bzw. analytischen und interpretatorischen Merkmale herausgefiltert haben, können Sie leicht an der „6-W-Regel“ überprüfen: Wer sagt wann, wo, was, wie und warum! Wer? – Der Autor!, nicht zu verwechseln mit dem Erzähler Wann? – Erscheinungsdatum des Textes Wo? – Falls vorhanden Erscheinungsort und Textsorte Was? – kurze Inhaltsangabe und Darstellung des Gehalts Wie? – Analytisch: Aufbau und Erzählstruktur, Erzählform und Erzählperspektive, Figurenkonstellation und Figurenkonzeption, Charakterisierung, Raum und Zeit, Sprachanalyse Warum? – Textinterne und, soweit nötig, textexterne Interpretation, Titelbezug   Schriftliche Durchführung – Methodik Jeder Text im Allgemeinen, gliedert sich in drei Einheiten: Einleitung – Hauptteil – Schluss   Einleitung: Wer sagt wann, wo, was? Besonders beim „Was?“ ist es wichtig, in ein bis drei Sätzen die Kernaussagen bzw. Kernproblematik des zu bearbeitenden Textes darzulegen und aufzuzeigen, welche möglichen Fragestellungen sich daraus ergeben. Danach formulieren Sie einen Übergangssatz, mit dem Sie zum Hauptteil überleiten. Nehmen Sie dabei ruhig die Fragestellung der Aufgabe auf.   Hauptteil: beginnt nun mit einer kurzen Inhaltsangabe des vorliegenden Textes. Bitte denken Sie hierbei daran, dass Sie keine wörtliche Rede oder Zitate verwenden dürfen. Im Anschluss klären und deuten Sie dann die Fragen „Wie?“ und „Warum?“ Vergessen Sie nicht, dass auch die Analysemerkmale angemessen erläutert werden müssen, z. B. auf ihre Wirkung hin. Benutzt der Autor unterschiedliche oder spezielle Satzkonstruktionen oder stilistische Mittel, haben diese einen bestimmten Einfluss auf den Text. Auch die Frage nach dem zeitlichen Kontext vor dem Hintergrund der Entstehung des Textes oder der Autorenbiographie sollten für eine umfassende Interpretation miteinbezogen werden.   Schlussteil: fassen Sie Ihre Ergebnisse kurz zusammen und bewerten Sie in Bezug zur Aufgabenstellung.   Formal: Nach jedem bzw. vor jedem neuen Gedankengang ein Absatz machen, was den Lesefluss erleichtert und die Textbezüge ersichtlicher macht. Ihre gewählte Zeitform sollte immer Präsens sein, Orthographie und Interpunktion sollten ebenfalls den Regeln entsprechen. Zitate erfolgen in der richtigen, deutschen Zitiertechnik. Wichtig ist auch, dass Sie alle Aufgaben in einem zusammenhängenden Text verfassen.      

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    Die schriftliche Durchführung eines (textgestützten) Kommentars oder einer (textgestützten) Erörterung   Arbeitsschritte Aspekte, Beispiele, Argumente, Kriterien – also Diskussionsmaterial – sammeln und nach Wichtigkeit zu ordnen. Gerne wieder auf die Mindmap-Methode zurückgreifen   Einleitung. Bei einer solch freien Textgestaltung ist es (stilistisch) zweckmäßig, bereits in diesem Teil die Fragestellung als Einleitungssatz mit aufzunehmen. Ebenso sinnvoll erweist es sich dann, die Kernaussagen/Kernproblematiken des Primärtextes aufzulisten. Worum geht es? Damit geben Sie sich innerhalb Ihrer Ausführungen gleich die Struktur Ihrer Argumente vor.   Nach einem klug gewählten Überleitungssatz übertragen Sie dann im Hauptteil die intentionalen Aspekte des Primärtextes anhand von treffenden und gut nachvollziehbaren Beispielen auf die Aufgabenstellung. Meistens müssen Sie darin eine Verbindung zur heutigen Zeit herstellen oder sich auf Epochen und deren Merkmale beziehen.   Ihre Ergebnisse werden im Schlussteil kurz zusammengefasst. Abschließend wägen Sie Ihre Ergebnisse ab und beantworten die Fragestellung.   Während Sie in einem Kommentar vergleichsweise einseitig argumentieren dürfen, müssen Sie sich bei einer Erörterung zwingend mit den unterschiedlichen Sichtweisen des Befürwortens und Ablehnens der Fragestellung auseinandersetzen, um diese zum Schluss bewerten und beantworten zu können. Methodisch empfiehlt es sich hier, zunächst eine Tabelle mit den verschiedenen Argumenten anzufertigen. Je nach Ihrer eigenen Meinung werden sich auf einer Tabellenseite zwangsläufig mehr Aspekte finden lassen, als auf der anderen.   Beginnen Sie in der Erörterung mit der Seite, für die Sie sich nicht entschieden haben. Danach nennen und begründen Sie die Aspekte, die Ihre Meinung bzgl. der Fragestellung repräsentieren. Diese sollten nach Wichtigkeit geordnet sein, also das tragfähigste Argument schließt Ihre Diskussion ab. Ihre Argumentationsstruktur sollte idealerweise immer logisch aufeinander aufgebaut sein. Sie sollen ja gegenüber dem Leser Ihren Standpunkt überzeugend vertreten! Im Schlussteil fassen Sie Ihre Ergebnisse wieder zusammen und erklären, warum Sie sich für eine der beiden Seiten entschieden haben.

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