Rehabilitation

Description

Präventive soziale arbeit Rehabilitaion
Janita Mucha
Flashcards by Janita Mucha, updated more than 1 year ago
Janita Mucha
Created by Janita Mucha about 9 years ago
47
3

Resource summary

Question Answer
Bedeutung "Rehabilitation" "Wiedereinsetzen, Wiederherstellen"
Was versteht man unter Rehabilitation? Gesamtheit aller erforderlichen Maßnahmen, um Menschen mit körperlicher, geistiger oder seelischer Behinderung zu helfen, einen Platz in der Gemeinschaft zu finden. Vor allem TEILHABE AM ARBEITSLEBEN
3 Zielgruppen von Reha 1. Nach kritischem Ereignis 2. Von Geburt an 3. Chronische Erkrankung
Reha nach kritischem Ereignis Beeinträchtigung durch Ereignis (Bsp. Unfall), "Normalzustand" soll wieder hergestellt werden
Reha bei Beeinträchtigung Von Geburt an Beeinträchtigung lässt sich nicht aufheben, Ziel möglichst guter Umgang mit Beeinträchtigung (Bsp. Trisomie 21)
Reha bei chronischer Erkrankung Lebenslange Erkrankung, unabsehbar langer Zeitraum -> Verschlimmerung möglich, aber nicht immer -> Ziel: Verschlimmerung verhindern (Bsp. Demenz: Abbauprozess verlangsamen)
Behinderung körperliche Fkt., geistige Fähigkeiten oder seelische Gesundheit sind eingeschränkt UND das beeinträchtigt NICHT NUR vorübergehend TEILHABE AM LEBEN IN DER GESELLSCHAFT (Gesundheit, Krankheit und Behinderung NICHT objektivierbare Realitäten)
Konzept der Lebensqualität Nach Neise & Zank (2015): 1. setzt sich aus objektiven und subjektiven Dimensionen zusammen 2. disziplinübergreifender Zielparameter
Warum objektive und subjektive Dimensionen? objektiv, bsp. Treppensteigen subjektiv: für wen ist das überhaupt wichtig?
Lebensqualität als disziplinübergreifender Zielparameter hat sich im Kontext einer alternden Gesellschaft verbunden mit steigenden Prävalenzen chronischer Erkrankungen, Multimorbidität und Pflegebedürftigkeit etabliert
Leitgedanke der Reha Selbstbestimmung und Teilhabe
Kerndimensionen von Lebensqualität 1. Emotionales Wohlbefinden 2. Soziale Beziehungen 3. Materielles Wohlbefinden 4. Persönliche Entwicklung 5. Physisches Wohlbefinden 6. Selbstbestimmung 7. Soziale Inklusion 8. Rechte
Teilhabe als Ziel 1. Partizipation = mehrdimensionales Konstrukt 2. UN- Behindertenkonvention, Art. 9 = siehe nächste Karte 3. ICF = "Einbezogen sein in eine Lebenssituation
UN- Behindertenkonvention Art. 9 ... gleichberechtigter Zugang zu physischer Umwelt, zu Transportmitteln, zu Informationen und Kommunikation...
Das System der Gesetzlichen Krankenversicherung 1. Solidarische Versicherung gegen Krankheitsrisiken 2. Sachleistungsprinzip (Aufweichung durch Zuzahlung) 3. Pflichtversicherung für alle abhängig Beschäftigten (Beitragsbemessungsgrenze) 4. ausgeschlossen Staatsdiener und Selbstständige
Gesundheitsreform (2000) 1. Kostendämpfungspolitik 2. Finanzierung der KK durch DRG = "Diagnosis- related- Groups- System"
DRG "Diagnosis- related- Groups- System" - Fallpauschale für festgelegte Krankheits- bzw. Diagnosegruppen - früher Abrechnung per Tagessatz -> Realitätsfern -> Patienten werden kranker entlassen -> Gewinn im Vordergrund -> Berichtswesen nimmt viel Zeit in Anspruch
Rehabilitationsträger 1. Rentenversicherung (vor allem stationär) 2. UV (bei direktem Arbeitsweg) 3. Sozialhilfeträger 4. Öffentliche Jugendhilfe 5. Kriegsopferversorge und -fürsorge 6. Bundesagentur für Arbeit 7. gesetzliche Krankenversicherung
ICF Modell zur Planung der Reha!!!!!
Aktivitäten und Teilhabe Aktivitäten = sich bewegen können, Treppe steigen... Teilhabe = sich bewegen, UM zum Sport zu kommen, Chor...
Körperfunktionen physiologische Funktionen (z.B. Verdauung)
Körperstrukturen organisch
Umweltfaktoren + Förderfaktoren - Barrieren materielle, soziale Umwelt (Finanzen, Wohnsituation, Freunde...)
Personenbezogene Faktoren Alter, Geschlecht, Lebensstil, Motivation...
Neue rechtliche Regelungen für behinderte Menschen (seit Juli 2001) im... ... SGB IX: Rehabilitationsangleichungsgesetz (Sozialrecht) + Schwerbehindertenrecht (Arbeitsrecht)
5 Prinzipien der Teilhabeforschung 1. Interdisziplinarität 2. Transdisziplinarität 3. Intersektionalität 4. Diversität 5. Internationalität
Interdisziplinarität keine einzelnen Berufsgruppen, sondern versch. Professionen arbeiten gemeinsam
Transdisziplinarität die Grenzen sind verwischt, Themen zwischen den Disziplinen, alle arbeiten zusammen an einem Thema
Intersektionalität Überschneidung verschiedener Diskriminierungsformen (Bsp. blinder Obdachloser, wird wegen beidem diskriminiert)
Diversität Unterscheidung/ Unterschiedlichkeit
Soziale Zielbestimmung der Reha (anstatt Fürsorge) Gleichstellung, Selbstbestimmung, Teilhabe
Ziele der Teilhabe 1. Vollständige Wiederherstellung 2. Größtmögliche Wiederherstellung 3.Einsatz von Ersatzstrategien (Kompensation) 4. Adaption (Anpassung der Umwelt an die Beeinträchtigung)
Teilhabe von behinderten Menschen- Arbeitsleben in Werkstätten - Ziel Integration in den allgemeinen Arbeitsalltag
Teilhabe durch Eingliederung in WfbM ermöglicht: Leistungsfähigkeit zu entwickeln, Persönlichkeit weiter zu entwickeln
Sonderrolle der WfbM -statt "Re"habilitation Erstbefähigung: - Tätigkeiten - Beschäftigungen - Arbeiten besonderer Arbeitsmarkt für besonderes Klientel
Grundsätze der Werkstattarbeit - Arbeit - Therapeutische Hilfe - Berufliche Bildung - Bildung -Pädagogischer Beistand - muss möglich sein alle aufzunehmen - keine Sondergruppen und Sonderrollen
Zielkonflikt zwischen Förderauftrag und Produktionsorientierung - § 40 SGB IX: Mindestmaß wirtschaftlicher Arbeitsleistung wird erwartet - Spannungsfeld Pädagogik und Betriebswirtschaft - Akkomodation <-> Assimilation
Akkomodation Anpassung des Inneren an bestehende Außenwelt
Assimilation Anpassung oder Einordnung in ein bereits bestehendes System
Neue Teilhabewege für Werkstattbeschäftigte - Integrationsfachdienste - Einzelintegration Beschäftigter in Betrieben des allgemeinen Arbeitsmarktes -> Integrationsfirmen oder -projekte - Arbeitsassistenz innerhalb W.
Herausforderung der Zukunft an die WfbM - Veränderung der Altersstruktur - Steigerung der Anforderungen an Beschäftigte (Globalisierung) - höhere Anforderungen an berufliche und regionale Mobilität - Tertiarisierung (Schwierigkeit der Vermittlung in traditionelle Erwerbsarbeit, da Dienstleistungssektor wächst)
Was können die WfbM tun? - Spezialisierung - Professionalisierung der Vertriebswege/ Kooperationen - Professionalisierung der Produkte/Kompaktlösungen - Organisationsentwicklung - Fokussierung auf den Übergang zum 1. Arbeitsmarkt
Aufgaben und Kompetenzen der SA in der Rehabilitation - SA als Schnittstellenfunktion - Integrierte Reha bezogen auf Lebenssituation des Rehabilitanten
Faktoren der Lebenssituation - Familie - soziales Umfeld - demographische Variablen - intellektuelle Fähigkeiten - regionaler Arbeitsmarkt - Krankheit und Behinderung - wirtschaftliche Situation - berufliche Situation ...
Kompetenzen der Klinischen Sozialarbeit - Anwaltsfunktion - Schnittstellenkompetenz - Außenwirkung der Institution - Eigenständige Fachlichkeit - prophylaktischer Handlungsansatz - Ganzheitlichkeit/ Alltagsnähe
Soziale Arbeit als Case- Management in der Reha - Steuerungsmanagement - Vernetzungsmanagement - Unterstützungsmanagement - Informationsmanagement -> individuellen Rehabedarf feststellen und Umsetzung gewährleisten
Herausforderungen der Zukunft 1. Chronische Erkrankungen 2. Neue Teilhabewege in WfbM 3. Ältere Menschen in WfbM 4. Einbeziehung von Angehörigen
1. Chronische Erkrankungen - Kennzeichen: Multifaktorielle Genese, keine kausal ansetzende Therapie verfügbar, Multimorbidität - Implikation für Reha: lebenslang, begleitend --> STEUERUNGSMANAGEMENT
2. Neue Teilhabewege in WfbM - Einzelintegration: Beschäftigung im 1. AM - Integrationsfirmen - Arbeitsassistenz --> VERNETZUNGSM
3. Ältere Menschen in WfbM - Multimorbidität: Überlagerung angeborene Behinderung und alterstypische Erkrankung - scheiden aus dem Arbeitsleben in WfbM - was nun?? - benötigen besondere + individuelle Unterstützung zur Teilhabe --> UNTERSTÜTZUNGSM
4. Einbeziehung von Angehörigen - sozialer Nahraum beeinflusst Bewältigungsleistung - Schnittstellenkompetenz der SA - Angehörigenberatung und -schulung --> INFORMATIONSM
Unterschied ICD 10 und ICF ICD 10: Klassifikation von Krankheiten ICF: Ressourcenorientierter Ansatz: Infos über Funktionsfähigkeit, Rehamöglichkeiten?
ICD 10 - Vorraussetzung für Leistungserbringung - besteht aus zwei Teilen: systematisches Verzeichnis und alphabetisches Verzeichnis - Grundlage für DRG- System (Fallpauschalen)
Rehabilitationsziele aus Perspektive des Krankheitsfolgenmodells der WHO - Einschränkungen, ob vorrübergehens oder langfristig 1. zu vermeiden 2. zu beseitigen 3. zu bessern oder 4. eine Verschlimmerung zu verhüten -> Befähigung zur Erwerbstätigkeit/ Teilhabe am täglichen Leben in Art und Ausmaß, die für diesen Menschen "typisch" sind
Funktionale Gesundheit - man ist funktional gesund, wenn: - körperl. Funktionen und Körperstrukturen anerkannten Normen entsprechen - Aktivitäten möglich sind wie bei Personen ohne Einschränkung - Teilhabe an ihr wichtigen Tätigkeiten möglich
SMART Regel zur Hilfestellung Ziele zu formulieren Specific (Passend) Messarable (messbar) Achievable (erreichbar) Relevant (bedeutsam) Timed (zeitlich bestimmt)
Ziele des ICFs - positives + negatives: Funktions-/ Strukturbild, Aktivitätsbild, Teilhabebild - gemeinsame Sprache zur Beschreibung der funktionellen Gesundheit - systematisches Verschlüsselungssystem - Begleitung und Analyse des Rehaverlaufs, Evaluation....
Grenzen des ICFs - keine Klassifikation funktionaler Diagnosen, sondern Angabe von funktionalen Befunden und Symptomen - kein Assessmentinstrument (keine standartisierten Bezeichnungen + Messwerte) - Gefahr: "Normalitätskonzept" als normative Forderung
Leben mit Krankheit und Behinderung - Leben mit chronischen Krankheiten als Gesundheitsproblem Nr. 1 - Anwachsende Multimorbidität
Merkmale von Multimorbidität - Multifaktorielle Genese - Einflussfaktor "Lebensweise" - kausal ansetzende Therapie nicht verfügbar - Progredienz (Verschlechterung) der Krankheitsverläufe
Reha als Versuch Folgen chronischer Erkrankungen zu minimieren: - Funktionale Adaption ("Auftrainieren") - Anpassung des Arbeitsplatzes - Hilfen zur Krankheitsbewältigung - Psychoedukation/ "tertiäre Prävention"
Herausforderungen der Zukunft - Demographischer Wandel - Veränderung der Versichertenpopulation - Badarfsanalyse - Steuerung und Qualitätsmanagement
zu Bedarfsanalyse - Anwachsen der Versichertenzahl in "rehabilitationsbedürftigen" Alter (45- 60) führt zu Bedarfsanstieg der Reha bei begrenztem Finanzetat - Effektivität und Effizienz von Rehaleistungen (Evidence- Based medicine) - bedarfsgerechte Weiterentwicklung - adäquate Steuerung der Zuweisung
zu Steuerung und Qualitätsmanagement - keine Leistung an Gesunde (Übergewährung) - Leistungen an alle Rehabedürftigen (Unterinanspruchnahme, Antragslücke) - Qualitätssicherung des Rehaangebots Bestimmung von Kriterien für: R- bedürftigkeit R- fähigkeit R- potenzial
Ziel der Rehabilitation - Aufhänger Gesundheitsschaden - Partizipation als soziale Zielsetzung - Reha darf nicht gesellschaftliche Normalität werden - gesundheitliche Schädigung ohne persönliches Verschulden
Wann liegt Reha- Bedürftigkeit vor? - Aktivitätsstörung - Psychische Belastung - soziale Probleme, die die Krankheitsverarbeitung erschweren - Bedarf an edukativen Maßnahmen
Was ist Gesundheitsförderung - Primäre und sekundäre Prävention von Erkrankungen - GF reduziert medizinische Kosten (Bsp. Aids) - bekämpft die Entstehung von Epidemien - verbessert die Lebensqualität (Bsp. Diabetes mellitus)
Gesundheit und Verhalten - Verhalten als Hauptrisikofaktor für Morbidität und Mortalität
Gesundheit und Verhalten zeigt nur schwache Zusammenhänge - große Latenz (Zeitspanne) zwischen Verhalten und Konsequenz - Gesundheitseffekte nicht unbedingt auf Verhalten zurück zu führen - Verhaltensrisiken sind selten eindeutig - in "Ursachennetz" sind versch. Ursachen untersch. weit voneinander entfernt (bedingen sich gegenseitig Stress -> Rauchen...)
Verhaltensepidemiologie Verhaltensepideminologie (Ursache) -> Risikofaktorenepidemilogie (Ursache -> Effekt)
Verhaltensepidemiologie - hohe Anzahl möglicher Krankheitsursachen -> lebensstil- bezogene Präventionsmaßnahmen häufig erfolglos - Gesundheitserziehung mit dem Ziel Wissen und Einstellungen zu verändern = naiv - erwünschtes Verhalten muss modelliert, einstudiert und verstärkt werden -> Gesundheitsförderung nicht nach Gießkannenprinzip
Komplexität der Reha- Ziele - gesetzlicher Auftrag (§ 4 Abs. 2 SGB IX) - medizinische Prognose - Therapeutenerwartung - Patientenwunsch explizit + implizit - Angehörigenerwartung - Kontextfaktoren
Beeinflussebenen der Interventionsentwicklung - Intrapersonale (individuelle) Faktoren - Interpersonale (Kleingruppenbezogene) Faktoren - Institutionelle oder organisatorische Faktoren - Gemeinschaftliche bzw. gemeindeorientierte F. - Faktoren der öffentlichen Ordnung
Phasenmodell der Bundesarbeitsgemeinschaft für Rehabilitation (BAR) - gemeinsames Konzept der Leistungsträger für Reha - Ableitung von medizinischen Behandlungs- und Rehanotwendigkeiten - Einteilung in 5 (6) Phasen: A- E (F)
Phase A - Reha- Stufe: Akutbehandlung - Grad der Autonomie: biologische Autonomie (Vitalfunktionen) - Ziele: Unabhängigkeit von Maschinen und dauernder Pflege
Phase B - Reha- Stufe: Früh- Reha - Grad der Autonomie: Übergang von A zu C fließend, Behandlung bewusstloser oder schwer bewusstseinseingetrübter Patienten - Ziele: Patient ins "bewusste Leben zurückholen"
Phase C - Reha- Stufe: postakute stationäre und ambulante Reha - Grad der Autonomie: funktionelle Autonomie - Ziele: Unabhängigkeit von Pflege und ständiger funktioneller Hilfestellung, Reha vor Pflege
Phase D - Reha- Stufe: - Grad der Autonomie: siehe C + auf Stationsebene weitgehend selbstständig, kooperationsfähig und aktive Mitarbeit möglich - Ziele: Besserung oder Wiederherstellung der Leistungsfähigkeit im Erwerbsleben, Minderung krankheitsbedingter Behinderungen
Phase E und Ende D - Reha- Stufe: ambulante Reha - Grad der Autonomie: soziale Autonomie (soziale Reintegration einschließlich beruflicher Wiedereingliederung) - Ziele: unabhängige, selbstbestimmte Lebensführung in der sozialen Gemeinschaft - Nachsorge und Langzeitbetreuung
Phase F - zustandserhaltende Dauerpflege - Ziel: Vermeidung von Sekundär- und Tertiärkomplikationen und Erhalt des bisherigen Rehaerfolgs - Anschluss an B oder C - häufig schwerst pflegebedürftig (z.b. Wachkomapatienten)
Show full summary Hide full summary

Similar

Prävention
Sintje Murawski
Sozialrecht Soziale Arbeit BaSa Katho 20/21
yeah boi
M14 Albers: Polit. u. ökonom. Grundlagen
yeah boi
Prävention
Janita Mucha
Existenzsicherung Schreiber
Jenny Kobler
Block_1/3_ Elektrizität, gesundheitsgef. Stoffe, Explosionsschutz, Prävention
Daniela Aeschlimann
KatHo Münster M18 Psychologie Winter
yeah boi
Prävention- Grundlagen
Janita Mucha
Werte und Normen
Hannah Mayr
Kommunikationswissenschaften
Hannah Mayr
Karten Qual. Sozialfroschung
regina fonseca